EA80

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EA80

 

 

Vorsicht Schreie / Der Mord fällt aus

1. Hello Goodbye
2. Einwegwelt
3. Matatu
4. Korn
5. Irgendwann
6. Schema
7. Tot sind wir noch lange nicht
8. Ritter
9. Heinrich
10. Tote Puppen
11. Nils und die Frauen
12. Die Jahre vergehn
13. Tenno
14. Abends zuhaus
15. Häuser
16. Zukunftschancen
17. Kühlschrank
18. Gewalt
19. Showdown
20. Der Mord fällt aus
21. Dinge
22. Marquee
23. Der Vamp


Hello Goodbye

Always say Hello, never Goodbye

 

 

Einwegwelt

Die Schatten werfen ihre Schatten
die Toten haben Angst vorm Sterben
wir Lebenden verfaulen mit der Zeit
und träumen Träume, die wir einmal hatten

Dieser Sarg hat nur Platz für 3,
Du bist Nr.4
verschwinde von hier
auch um Deinen Nebenmann ist es schlecht gestellt
es gibt kein Zurück, Einwegwelt

Den Blick nach vorne auf den Horizont
der langsam im Nichts versinkt
ich hör den Chor der Teufel,
aufgestellt der das Himmelreich besingt
und die Einwegwelt

 

 

Matatu

Reifen quietschen, Leute schrein
Nein, kein Unfall alles ganz normal
jemand schaut neidisch zu mir hin
ein Kampf entbrennt, doch ich bin schon drin

Hiebe verteilt, die Fronten geklärt
wer dableibt und noch mitfährt
alles sitzt dichtgedrängt, einer auf mir drauf
der Tote in der Mitte fällt gar nicht weiter auf

Es ist stickig und unbequem
man kann nicht viel sehn
sie nennen es Matatu
einfach nur Matatu

Es ist nur etwas seltsam Fremder,
wenn man es nicht kennt

 

Korn

Kann an nichts mehr denken
Ich denk schon an dich
und das ist genug, mehr als genug

Manchmal wünscht ich
die Welt wär voll ekeliger Monster
die die Begierde ersticken
manchmal wünscht ich
es gäbe Dich nicht

Ich will an nichts mehr denken
Ich denk schon an dich
und das ist genug, mehr als genug,
Korn

 

 

Irgendwann

Kleine kinder spielen auf der Ecke nebenan
irgendwann, irgendwann, wenn ich mal kann
werd ich mich zu ihnen gesellen
und ihnen ein paar Fragen stellen

Irgendwann

Dann werd ich mir ihre Förmchen borgen
dann vergess ich alle meine Sorgen

Irgendwann

 

 

Schema

Deine Augen auf der Wirklichkeit
Du siehst, was in Dein Schema paßt
Nase und Ohren in der Wirklichkeit
Du riechst und hörst, was in Dein Schema paßt

Du lebst dein Schema
liebst Dein Schema
lebst Dein
liebst Dein Schema
Schema

Deine Hände auf der Wirklichkeit
Du ertastest, was in Dein Schema paßt
Dein Gefühl in der Wirklichkeit
Du fühlst nur, was in dein Schema paßt

 

 

Tot sind wir noch lange nicht

Erscheinen wir Dir auch dürr und bleich
und manchmal ohne jede Kraft
so haben wir doch schon vieles
wenn auch noch nicht alles geschafft

Und kommst Du um uns niederzumachen
dann schaffst Du es nicht
denn nach jedem Deiner Schläge
stehen wir doch wieder auf
und brüllen Dir ins Gesicht:
Tot sind wir noch lange nicht

Die Hemdkrägen geschlossen
keine Angst vor Atemnot
und selbst wenn der Kopf anschwillt
wir brüllen es immerfort
Und wir werden es immer wieder schrein:
Tot sind wir noch lange nicht!!!

 

 

Ritter

Er ist ein Ritter, doch seine Zeit ist vorbei
Er ist ein Ritter...und er erkennt:
Er ist ein Ritter, doch seine Zeit ist vorbei...
was soll er tun, er ist ein Ritter...

Drachen, Prinzessinnen
Blutige Schlachten
Verräter, die nach seinem Leben trachten
Ade...

Blitzende Schwerter
spritzendes Blut in Turnieren
bewiesener Heldenmut
Ade...er ist ein Ritter, ade

 

 

Heinrich

Mutter will ne gute Partie für sie
Johannes Hesters, Heino, oder den Papst
doch sie will nur den Heinrich...

Auch Vater will ne gute Partie für sie:
Beckenbauer, Helmut Kohl, oder den Papst,
doch sie will nur den Heinrich...

Heinrich ist ein zarter Punk mit Brille
der liest ihr in aller Stille
zarte Gedichte vor...
und wenn er sie trifft, nimmt er seine Badges ab
spült die Farbe aus seinem Haar und lächelt
Ja Heinrich...

Auch Oma will ne gute Partie für sie:
den Papst, den Papst oder zumindest nen Kardinal
doch sie will nur den Heinrich...
und so tritt sie ans Fenster und schreit...

 

 

Tote Puppen

Gestern schrien sie laut
heute sah ich sie untergehn
Ich konnte ihnen nicht helfen
Der Alarm kam zu spät
was sollte ich tun

Der Wagen fuhr zu langsam
Ich bin verzweifelt,
denn ich sah sie verbrennen...

Und ich wußte, es war ein langer Tod
und das am Rande der Stadt

1000 Ratten standen da und
schauten ins Kaufhaus
mit glänzenden Augen

 

 

Nils und die Frauen -

Bremen ´82 blaues Haar
Six minutes war
Nils war da
und füllt sich der Saal auch noch so sehr
steht er auf der einen Seite
bleibt die andere Seite leer

Nils und die Frauen...

Ich verdreh die Buchstaben meines Namens
schau, ob auch ein Nils in mir steckt
ich ergründe jeden Mädchenblick
weil so ein Blick Hoffnungen in mir weckt

Doch meist steht (ein) Nils hinter meinem Rücken
Den die Mädchen mit ihrem Charme beglücken

 

 

Die Jahre vergehn

Die Jahre vergehn
und die Farben auf der Landkarte ändern sich

Die Jahre vergehn
und die Grenzen werden weiter verschoben

Und wieder versucht irgendjemand
alles auf den Kopf zu stellen
machtbesessen, geisteskrank

Ein jeder brave Bürger hat ein Maschinengewehr
im Kleiderschrank...

Die Jahre vergehn
und jeder Angriff wird mit Verteidigung beantwortet

Die Jahre vergehn
und man spricht von großen Heldentaten

Neue Generationen, alte Fehler
aus dem kleinen Cowboy wird ein großer Soldat
Pflichtbewußt, fahnentreu, stark und schlank
ein jeder braver hat ein Maschinengewehr im Kleiderschrank

 

 

Tenno

Wenn ich auf das Meer hinaus fahre
wird meine Leiche auf den Wellen schwimmen...

Wenn ich in die Berge hinaus ziehe
wird auf meiner Leiche tiefes Moos wachsen...

Alles was ich wünsche, alles was ich wünsche
ist zu Füßen des Tenno sterben..
ich werde niemals zurückschaun

 

 

Abends zuhaus

Ich sitze zuhause
tief in meinem Sessel
die Lehne nimmt mir jede Sicht
doch es stört mich nicht...

Meine Träume sind so süß und so wirklichkeitsfremd
ich handel cool und charmant
völlig ungehemmt...

Meine Backen sind rot
meine Feinde sind tot

Ich bin der Held, der den Frauen gefällt...

Es ist wie im Kino: hier ein Schuß, da ein Kuß...
Ich bin der Held, der den Frauen gefällt...
es ist wie im Kino: der Film ist aus

 

 

Häuser

Schau nicht in die Häuser
denn sie lachen Dich aus
Sie sind so alt
Sie haben viele Narben
Sie haben Dich gesehn
und Du warst noch ein Kind...

Jedes kennt einen Witz
eine Geschichte
und sie sind Millionen
Sie wissen mehr als (D)ein Computer...

So viele Jahre zeichneten sie
doch sie beschweren sich nicht
Eines Tages werden sie ineinanderfallen
und niemand wird weinen...

Mein Haus ist schwarz und es steht allein
Es hat keine Fenster und es kommt niemand rein

 

 

Zukunftschancen

Die Zukunft liegt mittags in der Imbissbude nebenan
sie wird ausgestellt bevor sie verzehrt wird
Man kaut nicht lange, man schluckt sie runter
soll der Magen doch kämpfen und kämpfen und kämpfen...

Politik ist Mediensache
sie reden und zerreden
Man macht Kreuze und weiß nicht recht
wohin oder für wen, oder warum
man hofft halt, daß es richtig ist
ja, richtig ist...

Unsere Chancen verschlafen in einem Bette
irgendwo ein zwei Jahre, bevor sie sterben
sie denken an gestern und lassen sie ruhn
solln sie doch schlafen und schlafen und schlaaafen

 

 

Kühlschrank

In meinem Kühlschrank liegt ein Kopf
der Kopf eines deutschen Denkers
auf Eis

Er sieht erbärmlich aus, erbärmlich...

Ich breche mir die Nase ab und lutsche sie
doch ich fürchte es nützt alles nichts
ich fühle mich immer noch so dumm,
so dumm...

Große Männer sind wie dicke Bücher
dick und verstaubt
und ich versteh sie nicht
ein Wirrwar
rote Fäden ohne Anfang

 

 

Gewalt

Gestern Spaß, heute Schmerz
eine Bewegung, heute Kommerz...

Alte Bewegung, neue Welle
neue Kids sind zur Stelle

Aggressionen verändern ihre Gestalt
DAS ENDE IST DIE GEWALT !!!

 

 

Showdown

Auge um Auge
Zahn um Zahn
Showdown

Die eisernen Nerven
die zittrige Hand
Showdown...

Links und rechts schließt man Wetten ab
wer wohl verreckt...
die Kinder von der Straße
die Pferde in Sicherheit
es bleibt kaum noch Zeit.

Ein Schuß!
Aus zwei macht eins
Showdown...

Der eine zieht schneller
der andere fällt down
Showdown...

Da freuen sich einige sind den Tränen nah
weil das geschah...
denken sie hätten gewonnen
doch wie gewonnen, so zerronnen

Er steht wieder auf
war alles nur Show
Showdown.

 

Der Mord fällt aus

Bei Anruf Mord
du gehst nicht ran
der Mord fällt aus.

Gift in deinem Essen
doch du hast nur Durst
der Mord fällt aus.

Bombe in deinem Auto
doch du gehst zu Fuß
der Mord fällt aus.

Schlange in deinem Bett
doch du schläfst außer Haus
der Mord fällt aus.

Säure in deinem Aftershave
doch du willst einen Bart
der Mord fällt aus.

Giftstachel in deinem Bett
doch du schläfst (noch immer) außer Haus
der Mord fällt aus.

Der Killer hat keine Lust mehr
gibt den Auftrag zurück
der Mord fällt aus.

Er kauft Schlaftabletten
der Mord findet statt
denn er hat sein erbärmliches Leben endgültig satt
der Mord findet doch noch statt...Selbstmord!

 

 

Dinge

Sie fragt mich woran ich gerade denke
ich antworte nicht sondern denke nur:
Der Pickel in ihrem Gesicht ist gelb!

Heute sitzen wir im dunklen Autokino
sie erwartet, daß ich endlich was unternehm
doch ich versuch nur verzweifelt den Film zu verstehn.

Sie läuft davon in irgendein Theater
ich will ihr nach, um entscheidendes zu sagen
doch man hält mich auf, denn es herrscht Krawattenzwang.

Manchmal gibt es Dinge zwischen Menschen die stören
manchmal gibt es Dinge, die einfach nicht dazu gehören

 

 

Marquee -

Mal wieder in London
Heute Abend im Marquee
ich zähle die Adam & the Ants T-Shirts
ich zähle die Crass Aufschriften und Badges
meine beiden Hände reichen nicht aus.

Ich brauche sie noch mal und noch mal
die Truppen von heute in Einheitsuniform
selbst der Anarchist ist heute schon Norm.
Der Punk am Space-Invader hat etwas bedrückendes an sich
maschinell wird zerstört
-destroy-destroy-destroy-

Am Eingang werden wieder welche durchsucht
Leute unter 18 kriegen keinen Alkohol.
Am 10 Pence Tee verbrennt man sich die Zunge
der gefährliche Zigarettennebel zerstört die Lunge
-destroy-!

Die Vorgruppe ist gut, die Menge klatscht
für 1 Pfund 50 perfektes Entertainment
für den "At home he feels like a tourist"-Punk
für den bärtigen deutschen Alternativen.
Ich stehe in der schwitzenden Menge und ringe nach Sicht und Luft...
Luft

 

 

Der Vamp

Die Barbiepuppe mit den Kulleraugen
die sich neben dich gesetzt hat
schreibt mit einer Kinderschrift ein paar Zeilen aufs Blatt.

Dann schiebt sie es dir verlegen zu und wendet sich ab
ihr Plan geht auf
die Falle macht: Schnapp!

Sie ist ein Vamp der Güteklasse A
und alle Männer finden sie wunderbar.

Sie ist so offenherzig und charmant
und sie hat schon tausende Männer gekannt.
Sie hat doch immer wieder leichtes Spiel
und so kommt auch wieder schnell ans Ziel...

Und ihr Ziel, das ist das Geld
denn Geld ist für sie das schönste auf der Welt...
und alle reichen Männer findet sie wunderbar!

 

 

 

 

 

2 Takte später

1. Die gescheiterte Revolution
2. Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
3. Kein Plan
4. Die kurze Geschichte
5. Was ist geblieben
6. Heut nacht
7. Von Jenen
8. Justus (einer von Jenen)
9. Cafe im Ostpark
10. Erste Stunden der Zweisamkeit
11. Pilze
12. Fazit
12. Nimmer geh beiseit

Die gescheiterte Revolution

Du redest von der großen Politik
Von Weltaufstandsplänen unzählig
Von Theorien und spontanen Aktionen
(Wahn)ideen die in deinem Kopfe wohnen

Einige stimmen sogar ein in deine Lieder
Wehen deine Fahnen und brüllen: Nieder!
Dann stürmst du voran
Siegessicher Und stoppst erst
Als ich plötzlich kicher: Du bist allein!

Deine Revolution
So schön erdacht
Und plötzlich hat keiner mitgemacht

Zu groß deine Pläne
Zu weit gerichtet dein Blick
Die Revolution scheitert
Bevor sie begann
Nichts war es mehr als ein Mißgeschick
Du bist allein!

 

 

Dr. Murkes gesammeltes Schweigen

Die Pausen deiner Sätze auf Bänder gesprochen
Ich schneide sie zusammen und spule sie auf
Ich sammel dein Schweigen
Diese ewige Ruh
Und bin ich traurig
Höre ich ihm zu

Dies ist der Freiraum
Den ich immer wollte
Ich hör was du sagst
Und es ist immer gut

Dies ist der Weg
Den ich immer wollte
Und bin ich traurig
Du gibst mir den Mut

Wie ein Buch, das ich einst las
Dessen Titel ich vergaß
Oder wars: Dr. Murkes gesammeltes Schweigen.

 

 

Kein Plan

Du hast dein Leben geplant
Doch bist zu früh gestorben
Ich schau auf deinen Plan
Und ich schau ihn mir an
Bis Stufe 3 nur bist du gekommen
Alles weitere war Fehlkalkulation

Deine Mutter sitzt da
Weiß nichts zu sagen
Hält ein Bild von dir in der Hand
Vergießt ein paar Tränen
Hängts an die Wand
Zwischen Urgroßvater, Großmutter
Großmutter und Verwandte

Die sind tot wie du!

Deine Freundin trauert noch drei Tage
Dann ward sie nicht mehr gesehen
Andere Frisur und andere Freunde
Das Leben geht weiter
Nichts ist geschehn

Du hast dein Leben geplant
Doch bist zu früh gestorben
Doch sei sicher
Manchmal denk ich noch zurück an dich
Genau immer dann
Wenn mich wieder jemand fragt
Wie mein Plan aussieht.

 

 

Die kurze Geschichte

Die Geschichte ist kurz und daher schnell erzählt
Er nahm ein Messer und befreite sich vom Kopf
Den er als Ursache allen Übels erkannt
Überführt, verurteilt und exekutiert

Der so befreite Leib
Zuckte zwar nur noch kurze Zeit
Doch lebte diesen Augenblick
Glücklicher als zuvor

Man sah es ihm nicht an
Da er ja nun nicht mehr lächeln konnte
Doch ich weiß es genau
Er hat es nicht bereut
Und ich weiß genau: andere werden ihm folgen!

 

 

Was ist geblieben

Was ist geblieben von dem, was bleibt
An dem, was wir haben, da nagt die Zeit
Ecken werden Kurven und alles zerfällt

Wo ist der, der zu einem hält?
Das große Rätsel: Was soll aus mir werden
Was ist geblieben, von dem was getan?

Die Jugend, abgelöst vom Ernst des Lebens
Der Ratgeber empfiehlt: Haltung bewahrn!
Ideale weiß man schon
Gar nicht mehr richtig zu schreiben
Jetzt tut man alles für Ruhm und Geld
Der Weg dahin, ist steil und holprig
Wobei einem so mancher Skrupel entfällt.

 

 

Heut Nacht

Es ist eine Aktion von Nacht und Nebel
Der Schutz in dems geschieht
Nur ein kleines Knacken, keiner hat es bemerkt

Es ist eine von jenen großen Taten
Die Geschichte machen
Mehr sei nicht verraten
Denn es ist noch zu früh
Verfolge meine Schritte
Damit du nichts verpaßt
Halt an deinen Atem und warte
Bis es endlich geschieht!

Es ist keine Wahnsinnstat
Es ist berechnetes Spiel
Der Einsatz gesetzt und das Publikum gewählt
40 Pfennig für die Morgenzeitung
und ich hoff Sie reagieren schnell
Und erhöhen nicht ihren Preis über Nacht....

 

 

Von Jenen

Die Kraft steckt ihnen im Hirn
Ihr Geist ist Mathematik
Sie kennen sich aus in Physik
Und bieten Problemen die Stirn

Frauen sagen sie, gehören zum Herd
Während Männer Welten bauen
Und alles zufrieden überschauen
Das macht ihr Leben lebenswert

Klein fangen sie an, mit Legosteinen
Über eine elektrische Eisenbahn
Über einen Weltverbesserungsplan
Alles ist möglich (könnte man meinen)
Für Jungen und Technik.

 

 

Justus (einer von Jenen)

Justus war so klein, daß man ihn nicht sah
Doch vertu dich nicht, denn er war doch immer da
Er wußte über alles Bescheid
Konnte zu allem was sagen
Und wenn man was nicht wußte
Hiess es erst mal Justus fragen

Natürlich wurde Justus Agent unter den Wanzen
Der kleinste Spion und wenn man was (noch) nicht wußte
Justus wußte es sicher schon
Er war charmant
Doch ward verkannt in Damenkreisen
Denn an Körpergröße hatte er gar wenig aufzuweisen
Justus Rache waren Informationen die er hier und da durchsickern ließ
Die gar fatal in ihrer Wirkung
So manchem Mädchen die Schamröte ins Gesichte blies
Und so hat man ihn besser
Nicht zu seinen Feind...
Justus mein Freund!

 

 

Café am Ostpark

Café am Ostpark,
Zufallsbegegnung
Gezielte Blicke, nonverbaler Appell
Liebe auf den ersten Blick
Liebe?

Konversation, gezielte Zielstrebigkeit
Fühlen statt Reden, vulgäre Erotik
Hingabe ohne Zurückhaltung
Mit Versandartikeln als Orgasmushilfe,
Hilfe! Und nach dem kurzen Spiel
Adressenaustausch

Adressenaustausch fiktiver Adressen
Kontaktverlust
Café am Südhang.

 

 

Erste Stunden der Zweisamkeit -

Heute kommt sie zu Tee und Diner
Mutter weiß, was du zu sagen hast
Du fühlst dich schon völlig beengt
Doch du weißt: Man bekommt nichts geschenkt!

Vater findet noch einen Schlips für dich
Er stammt aus der guten alten Zeit
Vor dem Krieg
Als er noch ein fescher Junggeselle war
Jetzt meldet sich Großvater zu Wort,
meint Fernsehausschalten, das ginge zu weit
Denn sie seien schließlich zu dritt und wir nur zu zweit

Denn im Fernsehen wird heute ein Spielfilm gezeigt...
Mit dem Titel:
Erste Stunden der Zweisamkeit!

 

 

Pilze

Er glaubt ganz fest daran
Daß Pilzgift ihm nicht schaden kann
Er wills der ganzen Welt beweisen..

Sie feiern ihren Helden
Doch der Mann der ist tot!

 

 

Fazit

Kontakt zu jeder Seite, einen Fuß in jedem Lager
Einen Freund an jedem Ort
hier nen Bruder, da nen Schwager

Und Du kannst Dich sicher fühlen,
ja Du kannst Dir sicher sein
Du sitzt immer auf den Stühlen
Wirst immer Gewinner sein

Du kannst Dir hier viel erlauben,
allen machst Du es immer recht
Wirst Dir noch viel mehr erlauben,
denkst, Du wärst ein toller Hecht

Und Du kannst Dich sicher fühlen,
ja Du kannst Dir sicher sein
Du sitzt immer auf den Stühlen
Wirst immer Gewinner sein

Du lächelst, wenn Du mich siehst
doch schau in mein Gesicht
Du nennst mich heimlich Deinen Freund
doch ich, ich trau Dir nicht

Ich werd die Säge die Säge an Deinem Stuhlbein sein!!

 

 

Nimmer geh beiseit -

Am Anfang stand ein Traum
Nach amerikanischem Prinzip
Doch nach dem Erwachen war nicht viel
Was davon übrig blieb
Alles war so geblieben, es war wie es war
Und wurd höchstens noch schlimmer
Als es eh schon war

Menschen dachten in Bahnen
Die andere in Straßen verlegten
Sie spürten immer diese Angst
Wenn sie sich von ihnen fortbewegten
Ihr eigener Wille
Gebrochen und tot
Ein Schnitt ins Fleisch
Selbst das Blut ist nicht mehr rot

Sie bauten viele Welten
Für mich mich armes Hirn
Ich glaubte einst an Einheit
Doch ich stand allein
Ich wollt nicht ihre Welten
Ich wollt nicht ihren Haß
Versuche auszubrechen und ich stand allein

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt vor der Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt und ich höre sie lachen

Ein letzter Wunsch
Eine neue Hoffnung
Nimm doch Benzin
Eine neue Hoffnung
Eine, mit der Chance,
daß sie den Morgen überlebt
Manchmal bezweifle ich,
daß es sie überhaupt noch gibt

Ich lauf allein durch Straßen
Die außer mir niemand kennt
Ich schaue nicht zurück
Denn was ist da schon
Große breite Straßen
Die Welt gehört jetzt mir
Ich bin zuversichtlich
Denn was verlaß ich schon?

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt durch die Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt und ich höre sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Finsternis
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Schreckliche

Der Wecker tickt - der Wecker tickt
der Wecker tickt - der Wecker tickt
Und ich höre Sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - das Andere
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Andere
Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Dunkelheit
Das Andere

 

 

 

 

 

Mehr Schreie

1. Ein Tag an meinem Fenster
2. Später
3. Rot (kleine Farbenlehre)
4. Territorium
5. 5x4
6. Von leeren Herzen
7. Auf Wiedersehen
8. Grab x!
9. Sie zerstörten alles
10. 5.29
11. Nr. 1
12. Wurm

 

Ein Tag an meinem Fenster

Ich verbrachte einen Tag an meinem Fenster
Um zu sehn was so vor sich geht
Die Nacht darauf konnt ich nicht schlafen
Der Gedanke in meinem Kopf sagte: Es ist zu spät!

Ich feierte meine neugewonnene Erkenntnis mit Freunden
Die sich aufs Schweigen verstehn
Wir schlugen uns tiefe Wunden
Die Narben davon kann man heute noch sehn.

Nun der Tod sich langsam nähert
Ist’es Zeit aufzuschreiben und zu bewahrn
Was ich von jenem Tag an wußte
Nun sollst auch du es erfahrn:
Es ist zu spät...

 

 

Später

Es war ihm schon immer schwer gefallen
Doch dann kam er nicht aus dem Bett hinaus
Und so blieb er liegen, abwartend.

Er betrachtete die Decke
Einen Schwarm Mücken, der vorbeiflog
Eine stach ihn, es kostete ein Auge
Einen Augenblick der Aufmerksamkeit.

Schweiß perlte von seiner Stirn
Er lebte wohl noch acht, neun Tage
Vielleicht schlug sein Herz auch noch am zehnten Tage
Er blieb liegen bis man ihn fand...später

 

 

Rot (kleine Farbenlehre)

Kriege - führe sie, fühle sie, es ist harmlos!
Schrecken - Furcht und Angst - die vergehn
Nichts ist geschehn.

Und du bist geneigt
Es zu glauben
Hohen Herren ist immer zu traun.
Und so werden erneut die Flaggen gehisst
Bis die Welt wieder eine Scheibe ist.

Aufruf - start’ ihn jetzt
Für die Freiheit
Hör doch, Menschen, die sagen: Es muß sein.

Aufruf - sei bereit, mach dich auf, jetzt oder nie.
Und jetzt werden erneut die Flaggen gehisst
Bis die Welt wieder eine Scheibe ist.

Im Film - der Held lacht - er hats gut
Blut ist Ketchup - Blut!

 

 

Territorium

Die Straße ist leer,
nicht einmal Schmutz

Gebaut und vergessen - ich gebe ihr meinen Namen

Ich nenne sie mein...Territorium.

 

 

5x4

Er lebt nun schon seit Jahren
Mit dem ewig gleichen Blick
In zwanzig Quadratmeter Raum
Mit dem ewig gleichen Traum

Er schaut auf die Jahre zurück
Abends vor allem
Wenn er so dasitzt und sich die Sicht freisprengt
Nicht der Raum ist es, sondern die Angst ist es
Die ihn einengt - die Angst vor dem da draußen

Und so bleiben die Fenster stets geschlossen
Die Gardinen und die Tür
Irgendwo geschieht ein Mord, an einem anderen Ort
Doch was kann ich schon dafür?

 

 

Von leeren Herzen

Es ist Weihnacht, jedes Jahr
Auf all den Straßen, alles so still
Es ist Weihnacht, niemand allein,
in den Geschäften, niemand allein

Und wenn man das kriegt, was man sich wünscht
Scheint der Zweck erfüllt
Ist das nicht schön?
Kommt alle her, es ist Weihnacht
Schaut ruhig hin, es ist Weihnacht

Es glänzt so schön
Man kann kaum noch etwas sehn
Was will man mehr?
... Vielleicht ein bischen von dem, was war...

Es ist Geburtstag, jedes Jahr
Im Kreis der Familie, bei totem Fleisch
Und wir schneiden das Fleisch und wir loben ihn
Klingt das nicht schön?
Und das alles zu Weihnacht
Es wär so schön, könnt ich es doch verstehn
Es fällt so schwer...
Ich öffne ein Herz, doch es ist leer...

 

 

Auf Wiedersehen

Es ist schon spät und alles, alles ist gesagt
Alle Geschichten sind erzählt
Sicher werden wir uns noch mal wiedersehen
Genau wie es gestern schon geschah

Dann werden wir erzähln
Bis tief in die Nacht
Von Abenteuern und Herzen, die man brach

Doch wir kennen uns so gut
Und wir wissen genau...
Nichts von alledem ist wahr!

 

 

Grab x!

Nichts ist zu sagen, kein Wort, das paßt
Der Tod war nicht schlimm
Es waren die Tränen derer, die am Grabe standen
Gestützt von Zweiten

Das letzte Geleit und noch eine Hand
Das letzte Geleit und noch eine Hand
Und ein Sog aus dem Loch
Und ein Tannenzweig
Ein Taschentuch
Das letzte Geleit

Nichts zu sagen, kein Wort, das paßt
Ich fühl mich dir verbunden
auch wenn ich dich kaum kenn..

Und ich will dich trösten, ja ich will dich trösten
Dir meine Hand geben, doch die Hand, die ist kalt

Ein Bild im schwarzen Rahmen.

 

 

Sie zerstörten alles

Laß sie kommen, laß dich überrollen...
Glaub an alles und an jeden
An alles gleichzeitig oder etwas besonderes

Es ist alles das gleiche.

Als sie kamen, sie kannten keine Namen
Sie dachten in Zahlen
Sie sind in meinem Haus...

Sie nährten mich und sie leerten mich...
Sie zerstörten alles - alles, was ich träumte
Alles was ich konnte, sie leerten mich...

 

 

5.29

Sie kommen wie von anderen Welten
Gebt acht, denn man sieht sie kaum
Sie haben einen Plan und sie führen ihn aus
Nehmt eure Kinder und lauft schnell nach Haus.

Sie haben geschworen den Eid, der sie gehorchen läßt
So gebt acht, es bleibt keine Zeit
Seht ihn nicht, sie sind allzeit bereit.
Der Startschuß ist längst schon gefallen
Der Angriff hat begonnen schon jetzt...
Da ist doch nichts dabei
Es waren doch nur drei Leben
Und wenns keiner erfährt
So hat es sie niemals gegeben
Das ist doch nicht schlimm
Dieser kleine Irrtum, wird uns schon nichts tun
Wir werden schon dafür sorgen
Wir beschützen die Menschheit!!...

Der Tag war so hell, als sie am Feldrand gingen
Nach einem Schuß folgten 15.000
Annie fiel und der Kleine war tot.
Wir haben doch gar nichts getan
Die Kinder sind eh unschuldig
Wessen hat man uns bestraft?
Oh Gott, gib mir meine Kinder zurück!
Der Startschuß ist längst schon gefallen
Der Angriff hat begonnen, schon jetzt...
Es ist leider geschehen, nun nicht mehr zu ändern
Wir schicken ihnen Geld, fangen von Vorne an
Sie werden schon sehen, wie man mit Geld vergessen kann
KOPF HOCH!

Sie machens am Tag, nicht nur in der Nacht
Sie üben jeden Tag, wo es jedermann sieht.
Diese Szene, noch mal und noch mal
Sie üben jeden Tag, bis es wieder geschieht
Und wenn wir nicht sehen, wird die Welt die Augen schließen
Wie sie es immer getan hat
Dieses Bild stürzt heute noch ein
Siehst du die Särge stehen?
Ja, auch du, du könntest es sein
Gib nur zu, du willst es nicht sehen...

 

 

Nr.1

Mach dir keine Sorgen, Kind
Vater kommt bald zurück
Es ist doch schon so spät, mein Kind
Vater hat bestimmt heut Glück
Da ist doch nichts dabei mein Kind
Geh hoch und such den Schlaf
Geh hoch und träum’von mir, mein Kind
Und nimm dir einen Traum von ihm...

Mach dir keine Sorgen...

Was stehst du noch im Flur, mein Kind
So hab doch keine Angst
Es ist schon nichts geschehen, mein Kind
Sie habens schon in der Hand
So komm doch endlich her, mein Kind
Ich fühl’ mich so allein
Was soll ich denn bloß tun, mein Kind
Ich fühl’ mich so allein...

Oh frag mich nicht noch mal, mein Kind
Du willst es doch nicht hör’n
Es ist doch nichts passiert, mein Kind
Vater hatte schon Glück
Oh setz mir nicht so zu, mein Kind
Es tut mir schrecklich weh.....
Vater kommt niemals zurück.....
Mach dir keine Sorgen!

 

 

Wurm

Er ist ein Fremder aus einer anderen Welt
Hat nichts gesehen, also auch nichts gewußt
Er kam hierher in Hoffnung auf sein Glück...
Und was ist es, was wir ihm gaben?

Er denkt an mich, der Seifenlöser greift ihn an
Und ich versuche verzweifelt
Ob man noch was machen kann.
Er windet sich, er leidet
Schreit doch nicht, kein Erbarmen....an Land.

Und er beginnt langsam sich aufzulösen (schneller als er lebt)
Denn er besteht zu 99% aus Fett (schon ist es geschehen)
Ich sitze da und schaue noch ein wenig zu (Es ist nicht seine Welt)
Bis nichts mehr von ihm übrig ist.
Es ist der Krieg, er ist im Wasser.

 

 

 

 

 

Licht

1. Film-Riss
2. System zu überleben
3. Das Erbe
4. Licht!
5. Herz-2-Schlag
6. Zeitmaschinen
7. Nicht nur ich
8. Hexenjagd
9. Noch ein Tag
10. Amputt
11. Narbentage
12. Tod eines Freundes
13. Wambel
14. Anatom III
15. Dein
16. Hansen

Film-Riss -

Es ist eine Begegnung um halb drei
Ich zähle die Menschen, und es sind nur noch zwei
Aneinander klammernd, um nicht unterzugehen
Man beschließt, gemeinsam nach Hause zu gehen

Eine flüchtige Begegnung und Alkohol
Zum Abschied noch einen auf das gemeinsame Wohl
Am nächsten Morgen ein fremdes Gesicht
Ein verlegenes Lächeln, denn man kennt sich nicht

Nichts weltbewegend Neues, doch wie so vieles mehr
Fällt gerade das Vermeiden von Wiederholung unsagbar schwer
Und so ist da am Morgen dieses fremde Gesicht
Eine quälende Frage, doch man stellt sie nicht.

 

 

System zu überleben

Ich lebte die guten Tage
Und vergaß die schlechten
Schaute in den Spiegel, wenn ich lachte
Und legte mich schlafen, wenn nicht
ICH HATTE MEIN SYSTEM ZU ÜBERLEBEN

Ich liebte Unerreichbare(s) Und verschloß mich dem Nahen
Leugnete das Alter in meinem Paß
Und lebte nach grober Schätzung
ICH HATTE MEIN SYSTEM ZU ÜBERLEBEN

Meine kleine Welt
Unwirklich und ohne Sinn
Du wirst mich nicht antreffen
Weil ich längst gegangen bin.

Ich redete in Zitaten
Und fremden Worten
Bestritt das einmal Verleugnete
Und dachte das schon Bewiesene
ICH HATTE MEIN SYSTEM ZU ÜBERLEBEN

Ich wurde zu dem
Was ich von mir glaubte
Zu dem, was ich auserwählte
Teil der Wirklichkeit zu sein
ICH HATTE MEIN SYSTEM ZU ÜBERLEBEN

 

 

Das Erbe

Die Idee war nichts Neues
Alle hatten sie schon einmal erdacht
Ich war allen Zeiten voraus
Konnte kaum noch erwarten
Was sich dahinter verbarg
Doch die Tür war zu...
ICH HATTE ZUVIEL ENERGIE

Alles ist alt
Wir sind die Hinterbliebenen
Wir sind die Erben
Und das Erbe ist der Tod
Bald sind auch wir alt
Nur wenige von vielen
Doch ist das ein Grund
Allem aus dem Weg zu gehen?

Jemand sagte mir
Ich hätte das Leben schon hinter mir
Und ich sah meine blutleere Hand
Dann schaute ich auf die andere
Nun, die hatte noch Kraft
Die Kraft mit allem unterzugehen
ICH HATTE ZUVIEL ENERGIE

Alles ist alt
Wir sind die Hinterbliebenen
Wir sind die Erben
Und das Erbe ist der Tod
Bald sind auch wir alt
Nur wenige von vielen
Doch ist das ein Grund
Allem aus dem Weg zu gehen?

Doch ist das der Grund Aufzugeben?
Ist das der Grund Alles zu nehmen, wie es ist?

 

 

Licht

Es war schon sehr spät, als sie den Raum betrat
Er konnte sie nicht sehen, nur ahnen, daß sie es war
Sie suchte das Licht und fand ein paar Worte
Es geschah das, wovon man sonst nur träumt

Sie verschwanden für Stunden aus dem Blickfeld der anderen
Der beobachtenden Augen der Richter und Henker
Sie gingen zum Wasser und in die Dunkelheit
Reduzierten die Welt auf 2samkeit

Sie genossen die Stunden einer Situation ohne Ausweg
Inszenierten ein Spiel aus Verstecken & Täuschen
Immer auf der Flucht und niemals wirklich allein
Jede ihrer Sekunden schien zugleich auch die letzte zu sein.

 

 

Herz-2-Schlag

Hier sind wir wieder
Am gleichen Ort
Auf zehn Meter Abstand
Und ohne ein Wort
Doch immer wenn ich dich anschau
Brennt diese Sehnsucht
Und immer wenn ich an dich denke
Fühl ich mich....tot

Nicht noch mal fall ich auf dich rein
Nein, nein - so dumm kann ich nicht sein
Doch wenn ich länger warte
Zerspringt mein Herz

Ich seh dich stehen
Dort an der Wand
Ich kann nicht verstehen
Oh, gib mir deine Hand

Oder ist Liebe vielleicht Wahnsinn
Oder ist Liebe nur ein Schmerz
Vielleicht weiß ich es, wenn ich tot bin
Heraus mit meinem Herz

Ach, so sinnlos es auch ist
Ich werde nicht stehenbleiben
Ich werde auf dich zugehen und zu dir sagen
Komm laß uns gehen Hand in Hand

Wir sind noch immer
Am gleichen Ort
Auf gleichem Abstand
Und ohne ein Wort
Sag! Ist Liebe nur ein Wahnsinn
Oder ist Liebe nur ein Schmerz
Ich hoffe, ich weiß es, wenn ich tot bin
Heraus mit meinem Herz.

 

 

Zeitmaschinen

Ich machte es wie die alten Leute
Ich hänge der Vergangenheit nach
Es ist wie kurz vorm Sterben
Doch etwas sagen möcht ich noch

Eine Zeitmaschine möchte ich bauen
Dann fliege ich an DEN Tag zurück
Wir sitzen allein in deinem Zimmer
Doch diesmal rücke ich ein Stück....näher

Ich werde nicht wieder schweigen
Noch ist es nicht zu spät
Ich werde allen Mut aufbringen
So oft zu sagen, wie es nur geht...

Warum habe ich nicht schon vor Jahren
Dazu den Mut gehabt
Zeitmaschinen wurden nicht erfunden
Und die Worte sind immer noch nicht gesagt.

 

 

Nicht nur ich

Es scheint, als sei alle Freude verschwunden
Und Tränen alles, was bleibt
Doch das ist nicht wahr (Das ist nicht wahr!)

Es ist nur eine Seite, eine von vielen
Und nimmt sie mich auch heute gefangen
und bestimmt den Ton
Morgen schon kann alles anders sein
Ein Gefühl, längst schon vergessen

Es ist schrecklich und schön zugleich
Ein Zustand der Unentschiedenheit
Ich will fliehen, um ihm zu entkommen
Laufe weg, um wieder anzukommen
Und unter Brücken hörst du mich schreien......

Es ist so leicht zu erliegen,
so süß die Melancholie
Die Worte scheinen leer, leer wie der Raum
Die Musik traurig wie der Moment
Doch es ist nur eine Seite,
eine unter anderen
Und nimmt sie mich auch heute gefangen
und bestimmt den Ton

Morgen schon kann alles anders sein
Und unter Brücken dann - hörst du mich schreien.

 

 

Hexenjagd

Der weiße Hut ist schwarz
Das Ende vom Mysterium
Die weiße Wut ist rot
Das Ende einer Generation

Dienen durftest du schon
Doch nur sagen: Das weiß ich nicht
Und wenn es nicht anders geht
Werden wir dir dein Wissen geben

Warum suchtest Du den Sonnenschein
Ich sag dir Du wirst Feuer ernten
Ja, wir hören dich an
Nichts ist deine Verteidigung
Denn in unseren Schriften steht
Das Ende der Erinnerung

Es ist ein Narrenspiel, dem jeder erliegt
Es ist ein Narrenspiel um jeden Sonnenstrahl
In dem nur einer siegt
Und das sind WIR

Warum suchtest Du den Sonnenstrahl
Wir werden die Jagd eröffnen
Erbarmungslos
erbarmungslos
Was? Du leugnest Gott?
Den Herrn dieser Welt
Was steckt nur in dir für ein Wahn
Heraus mit ihm
Nichts wie weg mit ihm

Wir eröffnen die Hexenjagd

Dein Ende ist so nah
Du hattest nie Vergangenheit
Wir streichen Namen einfach aus
Mit Blut
Mit deinem Blut


Es ist zu wahr
Es macht viel Spaß
Wir schauen hin
Wenn wir dich schreien hören
Tag um Tag
Die Schreie hören
Wer sind sie
Die wir da schreien hören?
Wir eröffnen die Hexenjagd.

 

Noch ein Tag

Du sagst, du machst eine Reise,
ja, es geht ganz weit weg
Ich schau dich an und frag, ob du zurückkommst
Ich schreib dir auch eine Karte, vielleicht auch zwei
Ist alles, was du sagst

Es ist, als stürzt alles ein
In diesem Moment

Ich sehe nur noch deine Hand,
meinen kleinen Vertrauten
Der kalt und formlos im Dunst verschwand
Nun geh ich formlos durch die Straßen,
die ich gestern nicht fand
Und bleib dann stehn
Wo ist denn hier der Weg
Der Weg in den Garten?
Ist er nicht für mich?

Nein - heut ist wohl nicht der Tag
Nein - ich geh und schließ mich ein

Wie jeden Abend keine Nachricht von dir
Ein Lachen im Kopf, über die anderen
Ein Lächeln, weil sie es nicht verstehen
Deine Tränen in meinen Augen
Weil sie dich nicht mit meinen Augen sehen
Ich seh dich kommen
Seh dich rennen
Stell mich in deinen Weg
Seh dich fallen
Seh dich stürzen
Und halt dich fest in meiner Hand
In meiner Hand

Noch ein Tag, noch eine Nacht in Erinnerung
An dich, und grausame Augen...und Münder
Die lachen und spotten

Das ist mein Weg
Ja, er wird es wohl sein
Der Weg in die Hölle
Ja, er ist für mich
Nein - ich muß ihn wohl gehen
Nein - was sollt ich sonst auch tun
Kein Gedanke erlöst mich von dir.

 

 

Amputt

Was liegt über der Zeit
Komm doch, und sag es mir jetzt
Der Stil oder der Geschmack
So komm doch und sag es, sag es, sag es mir doch

Ja, wir sind zu spät
Noch immer nicht erwacht
Was denkst du, wohin es geht
Das ist doch egal,
Hauptsache es hat Spaß gemacht

Nun stehst du da mit deinem blassen Gesicht
Wartest, daß jemand es dir sagt
Was soll geschehen
Du suchst und suchst, alles geht weiter
Du denkst, du bleibst nicht stehen
Ein anderer kommt und sagt etwas anderes
Du hörst noch zu, willst nichts anderes mehr sehen

Ja, dann kommt noch ein anderer dazu
Es geht plötzlich hart auf hart
Du weißt nicht wohin, du weißt nicht warum
Weißt nicht, was den größten Vorteil für dich hat
BEIN HAU DOCH AB SCHNEID ES DOCH AB
DAMIT ES NICHT MEHR MITLAUFEN KANN.

 

 

Narbentage

Du sagst
Es geht schon, es ist nicht schlimm
Ja, es geht gleich vorbei
Doch ich weiß nicht genau
Es sind nur Worte
Die ich habe schon viel zu oft gehört

Du nimmst meine Hand Und denkst, es hilft
Ja, alles ist vorbei
Doch ich weiß genau
Es sind nur Gesten, die nichts ändern
Denn sie sind einstudiert

Jene Narben
Jeden Tag
Jene Narben
Jeden Tag

Ich gehe los
Schau mich nicht um
Irgendeine Straße entlang
Erwarte nichts, nur etwas anderes
Hoffe, daß ich es finden kann
Und dann steh ich wieder vor der Tür
Die ich schon einmal geöffnet hab
Und ich weiß genau
Es fängt wieder am Anfang an
Wo ich schon 1000mal begann

Es ist nicht schlimm
Denn, alles ist vorbei
Und alles, was noch kommt ...ist scheißegal

 

 

Tod eines Freundes

Ich hab einen Freund, eine Leiche
Mörder seiner Selbst
Fachmann im langsamen Zerstören
Und dem Ende schon so nah

Er schläft an jedem Orte
Ermattet und fast tot
Liegt im Schatten seiner Selbst
Und ertrinkt in seiner Not

Manchmal ist er noch zu retten
Ich begleite ihn ein Stück vom Weg
Doch dann ist er wieder verschwunden
Weil er langsam rückwärts geht

Heut steht er an meinem Grabe
Wie das Leben so spielt
Kann sich ein Lächeln nicht verkneifen
doch hofft......daß es keiner sieht.

 

 

Wambel

Warum fang ich heute ausgerechnet an zu weinen
Ich hab gedacht, meine Gedanken waren gestern noch so gut
Es ist nicht leicht, doch ich hab noch soviel Hoffnung

Es ist nicht leicht
Es ist ein Fluch
Er ist gekommen, so oder so,
der machtlose Zustand
Der böse....kommt in der Nacht

Schweigende Menschen leben in einer modernen Welt
Was sie auch tun, sie machen es immer nur für Geld
Wir müssen denken, um sie zu zerstören
Doch was wir auch tun, das Ende ist immer gleich

Ich weiß nicht, warum passiert es immer nur im Schlaf
Ich weiß nicht, warum passiert es immer nur in der Nacht
Wenn sie heute gehen, dann höre ich sie lachen
Doch morgen werd ich wieder bei ihnen sein.

 

 

Anatom III

Die Wachen stehen schon bereit
Auf der Liste stehst auch du
Oh ja, es ist bald soweit
Macht schnell die Türe dicht
Seid sicher, daß es kommt
Sie vergessen dich nicht

Es kommt nie allein
Niemals allein
Jemand dachte noch einmal nach
Doch das führte zu nichts
Wohin soll das noch gehen?
Wenn nichts anderes mehr passiert
Ist es vorbei
Niemand trägt die Last

Das ist die Frage
Wer das bezahlt
Das ist die Frage
Wessen Rücken diesmal zertreten wird
Das ist die Frage
Wer das bezahlt
Das ist die Frage Wessen Rücken diesmal zerbrochen ist

Die Wachen sind bereit
Auf der Liste stehst jetzt du
Oh ja, es ist soweit
Mach schnell die Türe zu
Sei sicher, es ist schon da
Vergessen haben sie dich nicht
Es kommt nie allein
Niemals allein
Jemand dachte schnell noch nach
Doch es ist viel zu spät
Wohin soll das noch gehen?
Sag es mir.

 

Dein

Alles was ich tat, was ich dachte
Alles machte ich nur für mich
Und wenn ich auch mit dir weinte
Ich tat es nur für mich
Und wenn ich auch mit dir weinte
Ich tat es nur für mich....Hallo

Nun, wenn ich jetzt an dich denke
Klingt alles so dumpf, so dumpf
Und ist es auch schon lange her
Erinnerung ist mein - ist sie für mich?

Und du lebst dein Leben, wie du es lebst
Und ist es auch oft schwer, du bist, was du denkst
Und ich weiß, du verstehst genau was ich mein
Wirst nicht sehen, was du für mich bist
Und bleibst und wirst.....sein

Ist es für mich?

Dieses Lied soll laut für dich klingen
Denn dieses Lied ist nicht für mich
Und es darf jeder mitsingen
Doch dieses Lied ist nur für dich
Es ist für dich
Nur für dich!

 

 

Hansen

Lang genug geredet von IRGENDWANN
Heut ist die Nacht, wo es geschehen kann
Pack deine Sachen, und pack es an
Heut ist die Nacht, wo es geschehen kann

Wir haben lange genug gewartet
Vielleicht war es auch schon zu lang
Pack deine Sachen, und pack es an
Dies ist die Nacht, wo es geschehen kann

Es brennt mir auf den Fingern
Und es brennt mit im Herz
Heute lachst du, morgen weißt du
NEIN, es war kein Scherz
NEIN, es war kein Scherz

Heut ist die Nacht, wo es geschehen kann
Ein Schuß! ein toter Mann
Pack deine Sachen, und pack es an
Dies ist die Nacht, wo es geschehen kann.

 

 

 

 

 

Zweihundertzwei

1. Innenraum
2. Besuch
3. Sarg
4. Fleischer
5. Manchmal
6. Ich warte
7. Zweifel
8. Geschäft
9. Sollen sein
10. Kleine Welt
11. Zimmer
12. Balsam
13. Nah
14. In allen Dingen
15. 1000
16. Steinzeit
17. 90 Augen
18. Gott allein
19. N.k.P.
20. 2 Lügen
21. Betrug
22. Schach
23. 360°

 

 

Innenraum

Hier sind alle so traurig - jeder ist in seinem Raum
Es bleibt kaum etwas zu sagen - alles isoliert
Oh, wo ist sie denn nur hin? - Wir haben alles durchsucht
Alle Wächter schweigen sich aus - sie war auf jeden Fall hier

Es stand dort hinten in der Zelle
Es war nur eine Zeile - geschrieben mit Blut
Sie hat zu lange gewartet
Hatte keine Chance mehr auf Glück
Sie nahm den leichten Weg raus
Im Innenraum

Sie stand mit vielen auf einer Stufe - jeder Schritt bedeutet Tod
Als sie miteinander riefen: »Hass ist nur ein Wort!«
Manche zählten bis sieben - manche lachten immerfort
Warum hat sie das alles getan - wozu mußte sie das tun?

Es stand dort hinten in der Zelle
Es war nur eine Zeile - geschrieben mit Blut
Wir haben zu lange gewartet
Sie hatte keine Chance mehr auf Glück
Sie nahm den leichten Weg raus

 

 

Besuch

Ich trat durch deine Augen - rannte los und fiel
Fühlte mich überall zuhause - denn ich war längst am Ziel
Ich lebte deine Gedanken - und fühlte mit deinem Herz
Schlief zwischen deinen Beinen - und blieb für immer ... bis jetzt

Morgen wird hier ein anderer sein - und für mich ist es Zeit zu gehen Ich verlaß dich durch die Augen - verschwinde - ohne mich umzudrehen
Nun ist es an der Zeit zu gehen - morgen wird hier ein anderer sein
Ich verlaß dich durch die Augen - um wieder allein zu sein

Ich trat durch deine Augen - rannte los und fiel...

 

 

Sarg

Worte sagen - Menschen sprechen
Worte sagen - Menschen Kraft
Worte säuern auf der Zunge
Worte aus Särgen - bleich und beerdigt

Haben getötet - sind gestorben
Zerfallen zu Buchstaben

Ich verbrachte meine Zeit mit ihnen - tote Geschöpfe
entkräftet - entartet - entfallen
Entschwunden - verblichen - verkritzelt
Bäumen unter Schmerzen zugefügt
- geritzt und verwittert -

Worte bilden Sätze
Sätze verletzen Beschönigen - langweilen
Übertreiben - vereinfachen
Nichts ist mehr wie es war

Ich denke nicht - Worte kommen
Sie leben in mir - kennen sich aus
Sind gemein - hinterhältig
Sie wecken mich - quälen mich
Zermürben - wiederholen - wiederholen sich
Säuern auf der Zunge

 

 

Fleischer

Er kauft sie beim Fleischer - nimmt soviel er kann
Er reißt sie und frißt sie - da sie sich kaum wehren kann
ANGST

Er schlägt sie und quält sie - macht ihren Alptraum wahr
Demütigt und erniedrigt sie - schwängert sie jedes Jahr
MANN

Sie ist seine Geisel - doch niemand zahlt den Preis
Sie schreit und sie blutet - ist der sichere Beweis für
UNTERDRÜCKUNG


Ihre Rettung war blutig
Wie der Weg zu ihrer Notwendigkeit
Das Urteil war milde
Ein seltener Fall von Gerechtigkeit
FLEISCHER

Ein neuer geht zum Fleischer.

 

 

Manchmal

Das Gefühl ist schwer - und - Lieder sind traurig
Ruinen aus Sehnsucht und Erinnerung
Das Leben reduziert auf wenige Worte
Und ich wiederhole sie immerfort...immerfort

Ich habe dieses Lied schon einmal geschrieben
All die Worte schon oft gebraucht
Die Sicherheit der vertrauten Umgebung
Oder einfach nur: Einfältigkeit

Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich, traurig zu sein

Das Gefühl ist leer - und - Lieder sind schaurig
Eine Ruine aus Knochen und Fleisch
Das Leben reduziert auf wenige Gefühle
Und ich jage ihnen nach immerfort...immerfort

Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich, traurig zu sein
Gedanken springen - doch der Schmerz bleibt
Manchmal bin ich glücklich und traurig zugleich.

 

 

Ich warte

Ich suche und hoffe
Ahne, doch zweifle
Ungeduldig und nervös............ich warte

Befürchte, doch ersehne
Still und schweigend
Zum wiederholten Mal.........ich warte

Zeit verstreicht und ich warte noch...

Unruhe und zu wenig Schlaf
Wieder ein Blick auf die Uhr
Wie oft schon erlebt............ich warte

Türklingel, Telefon Herz, Kopf, Magen
Zum wiederholten Mal..........ich warte

 

 

Zweifel

Wenn man der Bibel glauben kann
Stand am Anfang der Geschichte ein Mann
Zweifel seien erlaubt - doch ganz allgemein
Wage ich zu behaupten:
ES WIRD DAS ENDE SEIN!

Selbstherrlich
Rücksichtslos
Niederträchtig
Ausbeutend

Und da er an seine Vorherrschaft glaubt
Warum sollte er sich schämen?
Und da er kein Leben gebären kann
Warum sollte er es dann nicht nehmen?

Wenn man der Bibel glauben kann
Steht am Ende das jüngste Gericht
Zweifel seien erlaubt - doch ganz allgemein
Wage ich zu behaupten:
DIE RICHTER WERDEN WIEDER MÄNNER SEIN

 

 

Geschäft

Ich hatte Angst vor Dieben
Den ganzen Tag bewachte ich die Erinnerungen an meine Zeit
Alle Briefe von dir
Alles was mir heilig war
Mein ganzes Leben schloß ich ein

Oh, ich vergaß die Kombination

Nun sitz ich hier und komm nicht rein
Ein Teil ist schon vergessen
Wie ist die Farbe deines Haars?
Mit jedem Tag vergeß ich mehr
Viel ist nicht mehr geblieben (aber) vielleicht war es auch niemals da

Oh, ich vergaß die Kombination

 

 

Sollen sein

Es ist schwer noch was zu sagen
Worte sind schon aufgebraucht
Formulierungen schon vergeben
Anekdoten sind längst erzählt

Es gibt kaum etwas, das bleibt
Das du nicht teilen mußt
Das nur dir gehört
Und doch sollte es so sein

Es ist schwer dich noch zu lieben
Möglichkeiten scheinen aufgebraucht
Alle Gefühle sind längst vergeben
Alle Namen schon besetzt

Es ist schwer, so noch zu leben
Zuviel ist schon geschehen
Zuviel ist schon vergeben
Besetzt und vorbestimmt

Es ist kaum etwas das bleibt
Das du nicht teilen mußt
Das nur dir gehört
Und doch sollte es so sein

 

 


Kleine Welt

Da ist noch eine kleine Welt, die niemand kennt
Und ich bin bereit, dich endlich hinzuführen
Bald schon

Kleine Welt
Klein

 

 

Zimmer

Ich teilte den Raum mit einem Schatten
Die Zeit mit einem Traum
Sprach mit den Bildern - und lebte die Erinnerung
An Dich...in diesem Raum

Ich schrieb unendlich lange Briefe
Mit dem Hörer vom Telefon
Erdachte mir Gelegenheiten und phantastische Geschichten
doch Du...du kanntest sie schon

Ich wurde Opfer dieser Stimmung
Der Schatten in diesem Raum
Sprach zu den Bildern - und liebte die Erinnerung
An Dich...in diesem Raum

Ich teilte den Raum mit einem Gedanken
Er verhalf zur Flucht aus diesem Traum
Zerrissen sind die Bilder - verblichen diese Zeilen
und Du...Du siehst sie kaum.

 

 

Balsam

Es liegt begraben hier - tief in meinem Herz
Ich weiß nicht, woher es kam - und wohin ich jetzt gehe
Noch eine Frage - vielleicht die Frage zuviel
Noch eine Antwort - ich warte auf mich...auf mich

Ich nehm die Schaufel fest in meine Hand
Und schaue zu wie sie mich langsam zerreißt
Noch ein kleines Stück jetzt - und es ist wieder vorbei
Und ich bin wieder allein - suche mich...suche mich

Ich seh dich tanzen - in meinem Herz
Kann nicht mehr weinen - ist doch egal
Ich sah dich tanzen - auf meiner Haut
Will nicht nach draußen - du könntest mich sehen

Was soll dein Traum - ist er bedeutungslos?
Kann schon sein, daß jedes Wort den Sinn verliert
Sobald es gesprochen
Zerreiß mich noch mal - zerreiß mich von innen
Was macht es schon aus - kann doch nicht entkommen
Wird schon gehen mit der Zeit - wird schon gehen mit der Zeit

Und was tut sich auf - oh, was blutet raus?
Zerreiß mich noch mal - zerreiß mich für immer
Es macht nichts mehr aus - kann doch nie entrinnen

Wird schon gehen mit der Zeit - wird schon gehen mit der Zeit
Und mein Grab tut sich auf - und mein Herz blutet raus

Wann ist es endlich vorbei?
Es kann schon sein, daß alle Worte
Doch eh bedeutungslos sind
Kann schon sein, daß jedes Wort
Den Sinn verliert, sobald es gesprochen.

 

 

Nah

Ich bin ganz nah
Schließe deine Augen und ich bin da

Wo immer du bist und du mich brauchst
Ich bin ganz nah

Schließe deine Augen und ich bin da

 

 

In allen Dingen

Dein Geruch liegt noch in der Luft
Im Laken - im Bett - im Raum
Ist in allen Dingen - fast wie konserviert

Dein Geruch läßt mich nicht schlafen
Ist Betörung - Ekel - Schmerz
Er geht aus von allen Dingen
Und er hält Erinnerung
Der Geruch von dir

Du kommst nie wieder zurück
Doch bleibst für immer hier
Umhüllst mich wie ein Schleier
Und bleibst hier - bei - mir
Der Geruch von dir

Und ich nehme ihn an
Langsam...immer mehr
Und irgendwann bin ich es dann
Der Geruch von dir
Der Geruch von...

 

 

1000

Es war nur ein Bild doch es machte mir Angst
Wer hat es nur gemalt?
Wer hat es nur an die Wand gehängt?
Wo kommt es nur her?

Manchmal sah ich Schatten
Sie entstanden mitten im Raum
Ich sah, daß sie sich bewegten
Sie kamen zu mir

Nur drei Augen...böses Bild

Manchmal war ich ein Schatten
Und stand mitten im Bild
Gefangen in zwei Dimensionen
Und ich stürzte - in den Raum
Raum Nr. 3
Ganz allein
Nur ein Schatten.

 

 

Steinzeit

Ich war allein - es war ein Traum
Es war etwas in meinem Mund
Es war warm, aber es tat weh
Meine Erinnerung war wie gelähmt
Ich suchte lange zu finden diesen
Der meine Sprache verstand

Etwas in meinem Herz
Etwas, das niemand verstand

Es löschte aus, was ich für richtig hielt
Verschiedene Linien, die sich an einem Punkt trafen
Mein Mund sagte, daß dies nicht alles sei
Ich suchte lange zu finden diese
Die meine Sprache verstand

Nicht mißverstand
Wie alle, die ich kannte.

 

 

90 Augen

Es geschieht - an diesem Ort
Vor deinen Augen
Wieder und wieder an diesem Ort

10 Augen - 8 davon voller Gier
10 Augen - 2 davon voller Angst

Manchmal - passiert es - es ist kein leerer Kampf
Manchmal - schau ich hin - es ist überhaupt kein Kampf
Diesen Kampf ums Leben
Ich versteh ihn nicht

Im Strudel tödlicher Routine
Geschieht es wieder und wieder jeden Tag
Und was ich auch versuche, anders zu tun
Wieder und wieder jeden Tag
Soll ich fliehen - mich ergeben

Töten - morden - (oder) - mich abwenden?
Wo ich doch weiß: was immer ich auch tu
Das Ende bleibt doch immer gleich.

 

 

Gott allein

Ich sagte es mir jeden Tag
Oh, du bist so cool
Die Überprüfung im Spiegel zeigte
Ach, du bist so gut

Aber dieser Punkt in meinem Gesicht
Wo kommt er nur her?
Diese Prüfung habe ich nicht verdient
Oh, er macht mich allein

Ich bin heilig - oh, heilig - Gott allein
Ich bin alles auf dieser Welt

Jeden Abend nun steh ich da
Es hört nicht mehr auf
Es wächst über mein Gesicht
Hört gar nicht mehr auf

Wie war ich einst schön - doch nun entstellt
Wage keinen Schritt mehr zu gehen
Ich leide für die Menschheit
Leiden ist schön

Wird er mich erhören? - meine kranke Seele
Wird er mich erhören? - mein krankes Fleisch.

 

 


N.k.P.

Ich muß es jetzt schaffen N.k.P.
Wann komm ich endlich dran N.k.P.
Es wird langsam Zeit N.k.P.
Ich habe es satt - ich will nicht mehr

Ich weiß nicht - wie oft stand ich schon hier
Ja, 100 und noch 1000mal
Alles, was ich wollte, war zuviel
Laß mich rein
Ich halt es nicht mehr aus
N.k.P.

Laß mich endlich gehen N.k.P.
Alles dreht sich - will hier weg N.k.P.
Ich habe es satt - ich will hier raus
Ich weiß nicht - wie oft enttäuscht ihr mich schon
Ja, 100 und noch 1000mal
Alles, was ihr mir gabt, war zu wenig
Laßt mich hier raus

 

 

2 Lügen

Gestern hatte ich 1000 Sorgen
Heute sind sie noch alle da
Doch ein Blick nach draußen
Und sie sind alle weg

Was ist ein verlorener Freund
Gegen einen Krieg?
Was ist die Tagesschau
Gegen meine Angst um Existenz?

Oh, was für ein wunderschöner Tag
Erfüllt von wundervoller Angst
Ich sag : Es ändert sich nie
Die Melodie von diesem Lied
Bedeutet nichts
Gegen all diejenigen in der Welt
Die nichts mehr hören
Nichts mehr sehen
Nichts mehr fühlen
Von dieser Harmonie

Mach mich taub! Mach mich blind!

 

 

Betrug

Atmen ist Wahnsinn
Ernährung Selbstmord
Liebe ist vergänglich
Und Glück eine Qual

Doch all dies zu erkennen
Bedeutet noch nichts
Wahnsinn ist in uns
Fehler vorprogrammiert

Der Tod unumgänglich
Das Leben nur Betrug

Doch all dies zu erkennen
Bedeutet noch nichts
Denn morgen ist alles längst vergessen
Ausgelöscht oder zumindest vertagt

Denn: morgen soll ja alles anders werden
Und nach dem Gestern
Wird nicht mehr gefragt

Atmen ist Wahnsinn
Ernährung Selbstmord
Der Tod unumgänglich
Das Leben nur Betrug

 

 

Schach

Menschen sind Figuren
Auf Länderspielkarten
Geschoben nach Regeln
Die andere aufstellen

Bewegt durch die Hand
Bestimmt in Ort und Ziel
Manchmal geht einer verloren
Auch das gehört zum Spiel
SCHACH!

 

 

360°

Wir sind wieder zurück
Am Anfang der Evolution
Der Kreis ist endlich geschlossen
Macht euch doch nichts mehr vor

Alle bleiben Freunde
Alles bleibt stumm und taub
Niemand hört jemals auf
Den Schwächeren zu treten ...und das wird alles sein

Noch ein Stein - auf einen anderen Kopf
Auf das es wieder so wird wie beim letzten Mal
Noch mehr Hass - in einer vergangenen Welt
Auf daß es wieder so werden wird wie einst

Noch ein Kreis - 360°
Voller Hass - 360°
Noch ein Kreis - 360°
Mach Gewalt

 

 

 

 

 

III

CD1
1. Die gescheiterte Revolution
2. Dr. Murkes gesammeltes Schweigen
3. Kein Plan
4. Die kurze Geschichte
5. Was ist geblieben
6. Heut Nacht
7. Von Jenen
8. Justus (einer von Jenen)
9. Cafe am Ostpark
10. Stunden der 2samkeit
11. Pilze
12. Fazit
13. Nimmer geh beiseit
14. Ein Tag an meinem Fenster
15. Später
16. Rot (kleine Farbenlehre)
17. Territorium
18. Von leeren Herzen
19. Auf Wiedersehen

CD2
1. Grab x!
2. Sie zerstörten alles
3. 5.29
4. Nr. 1
5. Wurm
6. Film-Riß
7. System zu überleben
8. Das Erbe
9. Licht!
10. Herz-2-Schlag
11. Zeitmaschinen
12. Nicht nur ich
13. Hexenjagd
14. Noch ein Tag
15. Amputt
16. Narbentage
17. Tod eines Freundes
18. Wambel
19. Anatom III
20. Dein
21. Hansen
22. Marthy
23. II. Jagd

 

 

 

 

 

Schauspiele

1. 200 m und danach
2. Gugging
3. Starr
4. Keine Frage
5. Kann nicht heilen
6. Einleben
7. Wundkörper
8. Kopperschmidt
9. Schlachtfest
10. Die Vorleserin
11. Kleiner Schauspielführer
12. Der Ableser

 

200m und danach

Ich fand Dich unerwartet
fast an Deinem Platz
auf 200m Entfernung berühre ich dich fast
doch Alarm alarmierte und Feigheit zeigte den Weg
und Flucht ist nichts neues
sei sicher... ich weiß wie das geht

Was hätte ich auch schon zu sagen gewußt
ich hätte dagestanden und nur geschaut
erfroren in Schweigen
und wär nicht mehr aufgetaut
doch ich ging noch zur anderen Seite
und verstohlen durchs Fenster zu sehn
du warst so klein in der Ferne
doch ich... ich hatte dich gern

Als ich zurückkam war niemand zuhaus
der Film im Fernsehen war traurig
und der Held so einer wie ich
ich beweinte sein Schicksal und somit das meine
wie oft schon erlebt

Ich war wieder allein
Ich wollte an anderes denken
mir andere Themen suchen
doch das Leben ist grausam
und sicher in diesem Moment
nie mehr davon sprechen
mir andere Themen suchen
doch das Leben ist grausam
und sicher in diesem Moment

 

 

Gugging

Fand mich im Haus der Künstler
malte Bilder - voller Symbole
auf Gegenstände jeder Art

Begrüßte Fremde voller Freude
wie gute alte Bekannte
auf deren Besuch man sich freut

Dekoriert mit Medaillen
nach dem Mittagessen in Herbecks Café
unter bunten Bildern - sie dokumentieren die Geschichte

Kaffee - Fernsehen - Zigaretten
alle rauchen viel
Selbstbewußtsein erübrigt sich

Gugging - Haus der Künstler
Idiotenanstalt
Zuhaus und Heimat
Kunst an deiner Wand.

 

 

Starr

Ich hatte einst
Schmerzen vom vielen Stehn
Begann zu laufen
Stellte dann fest, daß mich etwas hielt
Begann zu reißen
Ich weiß nicht, was
ich weiß nichts

Ich wollte mich lösen von diesem Gewicht
Doch alles war verklebt
Ich weiß nicht, was
Ich setzte mich schließlich auf einen Stuhl


Dann wurde ich nervös
Ich legte mich hin und stand wieder auf
Einen alten Bekannten zu tragen

Oh, ich weiß ob ich will
Ich will mich lösen, doch es ist schon Stein
Was mich umgibt
Oh, ich weiß
weiß

Ich beweg mich nicht.

 

 

Keine Frage

Ich träum aus dem Fenster
über die Dächer der Häuser
in unbekannte Ferne
ohne den Platz zu verlassen
löse ich die Bande
und verschwinde schnell

Und auch wenn du mich siehst
so heißt das noch gar nichts
und bin ich nicht hier
vielleicht bin ich bei dir
und umarme dich

Es ist keine Frage des Ortes
Keine Frage des Körpers
nur eine Frage von Zeit.

 

 

Kann nicht heilen

Nimm diesen Weg in eine andere Welt
Deine freie Wahl, die du verlieren wirst
Such dir Gefährten, die alles verstehen
Damit du nicht merkst, wie allein du sein wirst
Ignoriere alle Zeichen, die dein Verstand dir gibt
Laß dich von ihnen nicht täuschen

Es ist eine Stimme, die hilflos schreit
Die von niemandem gehört wird
Es wird verherrlicht, es wird gepriesen
Bis das es helfen muß zu jeder Zeit
Es hält dich gefangen, die schöne Welt
Bis du gar nicht mehr fühlst, daß du gar nicht mehr fühlst

Es ist manchmal schwer, das alles zu ertragen
Es ist nie leicht, nach vorne zu sehn
Doch ist es nicht besser, als nie zu verstehn
Doch ist es nicht besser, überhaupt etwas zu sehn

Es ist manchmal schwer, sich selbst zu ertragen
Doch alles ist besser, als gefangen zu sein
Kann nicht heilen ... was nicht mehr da ist.

 

 

Einleben

Ich weiß nicht viel
Über die Dinge in der Welt
Hab zwar eine Ahnung
Doch weiß nicht, ob die stimmt

Ein dummes kleines Weltbild
Aus 4 Farbseiten
Zeitungsüberschriften
Und dem, was man so hört

Labyrinthe von Theorien
Und zu großen Worten
Und am Ende dann noch Gott
Der das Dunkle erhellt

All jene klitzekleinen Lügen
Und Ungereimtheiten
Mit Vorsicht genossen
Und dann selbst wieder entstellt

Ich weiß nicht viel über die Probleme in der Welt
Hab so meine Zweifel, doch weiß nicht,
was nun stimmt

Vielleicht werd ich einst forschen
In fremde Länder reisen
Eindrücke sammeln, die mir keiner so schnell nimmt
Doch wahrscheinlich werd ich es belassen
Bei den eignen kleinen Sorgen
Die oft so belanglos und doch so tödlich sind.

 

 

Wundkörper

Ein Alptraum
Wiederkehrend
Nur vage
Beinah vergessen

Katzen
Millionen Bisse
Katzen
Kratzwunden

Ein Alptraum
Ein vages Bild
Wiederkehrend
Der Morgen
verloren

Kater
Hang over
Kater
Alptraum

 

 

Kopperschmidt

Wer nahm der Bescheidenheit die Tugend
unterstellte ihr Duckmäusertum
nicht der König sein zu wollen
heißt noch nicht, daß Widerstände ruhn

Ich bin nicht bereit alles hinzunehmen
was man, von wo auch immer, mir diktiert
doch das ewige Wachsen, Raffen, Streben
ihr seht doch selbst, wohin das führt

Jeder ein König
ein Ausbeuter
Tyrann
Karriereleiterkletterer
gestern Frau, heute Mann
Was zählen die Opfer gegen den Gewinn
Besitz wird zur Glückseligkeit
Wer nahm der Bescheidenheit die Tugend
und der Erinnerung die Zeit?

 

 

Schlachtfest

Der Tod hat hier keine Existenz
Dort drüben schlachtet man ein Fest
Das Sterben nur ein böser Traum
Langsam kriecht das Leben ins Zimmer

Der Verstand herrscht über diese Dinge
Es wird von allen ignoriert
Gibt es eine Vergangenheit
Es ist eine Freiheit der Sprache
Worte, in die man sich verliert

Es ist eine Freiheit des Geistes
Gedanken, die einen nicht mehr loslassen
Es ist eine Lust in der Verzweiflung
Nur Worte in die man sich verliert

Wo ist die Zuflucht meiner Worte
Ohne ein Ende
Der Tod hat hier keine Existenz
Der Verstand herrscht über alle Dinge
Gibt es noch eine Möglichkeit
So trauere ich um das Gestern
Das ich einst gedacht
Immer auf der Suche den Gedanken
Ohne ein Heute zu sehen.

 

 

Die Vorleserin

Sie öffnet das Buch und der Klang ihrer Stimme
erzählt uns Geschichten aus der Phantasie fremder Menschen
Durch sie bewegen sich Buchstabenwelten
und wenn wir die Augen schließen
dann sehn wir gut

Und die Handlung mischt sich mit der Umgebung
und die Personen haben Gesichter von Freunden und Feinden
und ihre Stimme hält uns gefangen
während wir insgeheim hoffen, daß sie nie wieder geht

Doch schließt sie das Buch und verläßt all die Orte
ihrer Geschichten aus der Phantasie fremder Menschen
Und mit ihrer Stimme verstummen Buchstabenwelten
und wenn wir die Augen schließen ... dann sind wir tot

 

 

Kleiner Schauspielführer

Die Zeit ist reif abzutreten
bevor man Aufstand nur noch mimt
dies sind die Jahre nach dem Altern
Punkrock längst ausgedient
das Stichwort heißt Umgewöhnung
neue Generationen längst bereit
spielen Lieder so viel schneller
sind die Helden dieser Zeit

Und so bleiben uns nur die Trophäen
die man mit nach Hause nahm
wie die Alben voller Hochglanzphotos
die nie jemand zu Gesicht bekam
nie jemand zu Gesicht bekam

Unser Beitrag längst geliefert
so klein er auch gewesen ist
wir fahren ein in unsre Gräber
nicht gesehen und nicht vermißt
der Abgang, gut vorbereitet schmerzt,
sicherlich geschieht zu kleiner Stunde
denn bei Tag ging es nicht über Treppe,
Hinterbühne alles hat seinen Zweck
wir nehmen nur Erinnerung und die Photos ins Gepäck

Wir illustrierten mit ihnen unser Leben
aufgeschrieben und verlegt um ein letztes Mal zu erinnern
bevor man für immer geht
bevor man für immer geht

Der Abgesang ist nur Pose
Inszeniert und einstudiert
Vorgetragen, euch zu täuschen
Rücksichtslos und ungeniert
wie all die Jahre zuvor.

 

 

Der Ableser

Gestern in meinem Zimmer
Kroch etwas in mich hinein
Es kam von außen - das weiß ich genau
Ein neues Bild von mir
Ich mußte lachen - wieder einmal
Ich kann sehn - ach so weit - und sagen
Ich bin so klein

Diese Welt existiert nur in meiner Phantasie
Oder im Traum
Nur im Kopf
Ich warte auf
Angst vor dem Tod
Angst vor dem Leben
Wohin

Heute in meinem Zimmer
Mein Kopf schlägt kurz gegen die Wand
Ein kleiner Test - ein kleiner Schmerz
Keine Wirkung ohne Ursache
Zeit verstreicht mit mir
Geht langsam fort
Ich hab den Eindruck
Sie lacht über mich

Alles schon fest
Alles definiert
Oh, fest sind wir
Oh, starr sind wir
Aber ein Gedanke spricht
Zeit ist nur Vorstellung
Sie ist weg
Wenn ich es sage

Es muß eine Lösung geben
vielleicht
Ein schöner Tag
vielleicht
Ich mein ...

Wir sind der Mittelpunkt
Das Ende der Schöpfung
Herrscher über Pflanze und Tier
Unser Verstand formt die Natur
Die uns geschenkt wurde
So nehmen wir sie

Eine Statue für uns
Laß uns Kinder gebären
Um Symbol zu sein
Eine Statue für uns
um ewig zu sein

Alles in unserer Hand
Was ist mit meinem Kopf
Es muß etwas da sein
Es muß fremd sein, und gemein

Es geht weiter
Komm zum Gehirn
Der Mensch zeugt den Menschen
Alles ist ewig, immerdar
Komm zum Gebet
Alles ist ewig
Alles in Gottes Hand
Erfahrung ist alles, was wir sind

Ohne Erinnerung wären wir Würmer
Niemand ist da, der die Verantwortung für mein Leben trägt
Such dir einfach etwas aus
Was deinen Kopf beruhigen kann

Wir sind nicht das Ende
Das Leben geht weiter
Die Bewegung hat keine Richtung
Wir sind nicht das Ende
Sondern bereiten nur vor
Worauf etwas anderes wartet,
was sicherlich kommen wird

Wir sind nicht das Ende
Sondern machen nur Platz
Zerstören uns nur - zerstören nur uns
Die Geschichte wird ohne uns weitergehen
In ihrer Zeit

Man könnte fragen, warum
Aber ich laß es jetzt sein
Unbewegt
Unbegrenzt
Unendlich
Raum
Zeit
Warum

Ich denk noch
Ich denk noch einmal darüber nach.

 

 

 

 

 

Punk

1. Sehnsucht
2. Zwanzig
3. Der 4. Tag
4. Fxxxxxxxxxx
5. Einleben
6. Ostsee II
7. Drums over London
8. Kleiner HC-Führer
9. Hoffnungen
10. Schweigen
11. Gift
12. Sie werden nie verstehen
13. Coming down
14. Dillettantten
15. Duden
16. D.k.d.L.n.s.
17. Kriegs - 4 - Pack
1 Die Jahre vergehn
2 Krieg
3 Bomben mit roten Nasen
4 Niemand
18. Ostsee I
19. Englisches Fernsehen
20. L.N.A.
21. Noch lachen sie
22. Häuser (live)
23. 4 Fenster
24. Gasalarm
25. Don´t legalize it John

 

Sehnsucht

?

 

 

20

Er glaubte an sich in seinem Zimmer
an seine Geschichte in seinem Kopf
Er war bereit sie endlich aufzuschreiben
Papier und Stift hatte er schon.

Alles schon gesagt in dieser Welt
niedergeschrieben in Millionen Büchern
Er war bereit, noch etwas hinzu zu fügen
Papier und Stift hatte er ja schon

Nie wieder, haben wir ihn gesehen,
es war nie leicht, ihn zu verstehen
wir denken noch oft an ihn
und warten auf sein Buch.

Da sitzt er allein in seinem Zimmer
sucht die Geschichte in seinem Kopf
erste Zweifel kommen, ob sie überhaupt existiert
Momente dieser Art kannte er noch nicht.

Nie wieder, haben wir ihn gesehen,
es war nie leicht, ihn zu verstehen
wir sitzen da und warten auf sein Buch.

 

 

Der 4. Tag

Einst fand ich Momente
sie trugen mich fort...
sehr weit zurück
alles was ich sah,
war mir nur zu bekannt

Kannte die Gesichter der Menschen
den Klang ihrer Stimmen...
alles war so vertraut
verlorene Freunde...irgendwo ein Schrei

Warum versteht ihr nicht
vorbei ist was geschah
und es wird nie wieder sein
wie es einmal war

Ihr könntet längst weiter sein
müsstet viel klüger sein
könntet schon selbst Helden sein
doch nichts fällt euch mehr ein
die Zeit hält Euch gefangen...
Mit Erinnerung
bis auch die vergeht

Warum versteht ihr nicht
sterben kann man immer noch
es gibt noch so viel zu tun
und ihr seid noch so jung

Ihr könntet längst weiter sein
müsstet viel klüger sein
könntet schon selbst Helden sein
doch nichts fällt euch mehr ein
die Zeit hält Euch gefangen...
Mit Erinnerung
bis auch die vergeht

Warum sitzt ihr in der Dunkelheit hier
warum geht ihr nicht ins Licht
warum versteckt ihr eure Gesichter
warum wagt ihr es denn nicht?
Jetzt sitz ich in der Dunkelheit hier
mit euch in diesem schwarzen Haus
weiche nicht mehr von eurer Seite
und geh...nie wieder raus!

 

 

Fxxxxxxxxxx

Gxxxxxxx fxx Axxxxxxx,
exxx Gxxxxxxxxx fxx Ixxxxx,
1xxx Vxxxxxxx vxxxxxxx xxx Vxxxxxxxxxxx,
Exxxxxxxxxxxxxxxx uxxxx Fxxxxxxxxxx fxx axxx.

Ox dx wxxxxx oxxx nxxxx,
wxx kxxxxx sxxxx, wxxx oxxxxx dxx wxxx wxxx uxx gxxxxxx.
Ox dx wxxxxx oxxx nxxxx,
wxx sxxx sxxxx dx wxxx wxxxxx bxxxxxx dxxxx

Mxxxxxx uxx Gxxx,
Txxxxxxxx Fxxxx uxx wxxx sxxxxxx fxx Exxxx,
Exx Hxxxxxxx dxxx sxxxx bxxx vxxxxxxxx,
Wxx bxxxx Fxxxxxxx uxx dx dxxxxx axxxxxxx,
wxxx gxxxx dxx Hxxxxxxxx axx bxxxxxx Zxxxxx.

Dxxxx Axxxxx ixx bxxxxx uxx gxx,
uxxxx Gxxxxxxx bxxxxxxx axxx gxx ex ix
axxxx nxx zx dxxxxx Bxxxxx,
axxx wxxx dxx Exxxxxxxx dxxx oxx sxxxxxxx.

Dxx hxxx nxxxx gx xxxx dxx mxx axxx nxxxx sxxx,
dxxx wxxx wxx zx dxx kxxxxx lxxx dx uxx dxxx rxxx,
uxx sxxx wxx exxxx mxx dxxx mxxxxx wxx uxx bxxxx,
fxxxxxxxxxxxxx Exxxxxxxx nxx bxxxxx kxxxx Zxxx,
wxx oxxxx x dxx Wxxx uxx gxxxxxx,
wxx wxxxxx bxxxxxxx dxxxx Mxxxxxx uxx Gxxx.
Ex wxxx ixxxx wxxxxx gxxxx xxxx,
dxxxx Mxxxxxx Gxxx oxxx Mxxxx.
Ex gxxx kxxxxx Wxx ixx zx exxxxxxx,
ex gxxx ax Exxx nxx ex xxx dxx lxxxx.

 

 

Einleben

Ich weiß nicht viel
Über die Dinge in der Welt
Hab zwar eine Ahnung
Doch weiß nicht, ob die stimmt

Ein dummes kleines Weltbild
Aus 4 Farbseiten
Zeitungsüberschriften
Und dem, was man so hört

Labyrinthe von Theorien
Und zu großen Worten
Und am Ende dann noch Gott
Der das Dunkle erhellt

All jene klitzekleinen Lügen
Und Ungereimtheiten
Mit Vorsicht genossen
Und dann selbst wieder entstellt

Ich weiß nicht viel über die Probleme in der Welt
Hab so meine Zweifel, doch weiß nicht,
was nun stimmt

Vielleicht werd ich einst forschen
In fremde Länder reisen
Eindrücke sammeln, die mir keiner so schnell nimmt
Doch wahrscheinlich werd ich es belassen
Bei den eignen kleinen Sorgen
Die oft so belanglos und doch so tödlich sind.

 

Ostsee II

Jeden Sommer fuhr er gen Norden,
jeden Sommer wieder an das gleiche Ziel,
der Himmel stets blau und das Meer wunderschön,
jeder kannte ihn und er war gern gesehn.

Er war sehr ordentlich, stets gekleidet adrett,
er kam pünktlich zum Essen und ging zeitig zu Bett,
er hat nie getrunken und sich niemals beschwert,
die Nachricht bestürzt jeden, der sie erfährt.

1000 Menschen haben ihn gesehen,
1000 Menschen und doch war er allein,
niemand weiß was er an jenem Tage empfand,
er zahlte seine Rechnung und er ging zum Strand,
dort vergaß er den Tag und vergaß er die Nacht,
er lag im Sand und ist nicht mehr erwacht,
sie trugen ihn fort als ein Stück Sonnenbrand,
unverständlich blieb der Zettel in seiner Hand:

Ich hasse die Ostsee, Salzwasser schmeckt nicht!

 

 

Drums over London

The problem remains:
what are they singing, shouting,
the primitive ear, a million mistakes,
foreign language, things are confused,
I wish I could understand the words,
soon it will be time to stop listening,
it's time to lay our heads down.

Drums over London

The teachers in school, the scientist men,
they don't know the answer.
They are taking our money and shaking their heads:
What's the next question?
Frustrated kids with a problem screaming,
while the record spins and keeps the question alive.

Drums over London

Now we're heading heaven for gods opinion, oh!
what a surprise, he's a computer, very old model,
he couldn't find the code to help us out of all our problems,
so what else can we do, the record keeps singing:

Drums over London.

 

 

Kleiner HC Führer

?

 

 

Hoffnungen

Ich träumte davon, dass alle Menschen gleich sind.
Ich träumte von der Langeweile.
Ich träumte von dir in der Nacht.
- Ich träumte du wärst in meinen Armen. -
Doch wenn du kommst, dann schau ich dich nicht an,
ich schaue weg, doch ich denk an dich,
es ist immer das gleiche, nicht nur in der Nacht.

Ich verfolge dich im Stillen. Ich bin stets hinter dir.
Ich bin der Schatten der dir folgt wohin du auch gehst,
hinter jedem Baum, jedem Fenster, jeder Mauer stehe ich,
hinter jedem Vorsprung, jeder Mauer laure ich,
und ich sprech die Worte so leise, dass du sie nicht hörst.

Ich träumte davon dich umzubringen.
Ich träumte davon mich umzubringen,
ich träumte davon dich zu quälen und zu hassen,
doch ich wünschte du wärst in meinen Armen.

 

 

Schweigen

Dein Plastikkopf voller Emotionen,
Liebe und Hass im Wechselspiel.
Doch du wagst kaum etwas zu sagen,
aus Angst es wäre zuviel.

Ein falsches Wort wirft dich Meter zurück,
du entscheidest dich erneut zu schweigen.
Doch es steckt in dir und will endlich raus!

Was bist du nur für ein Mensch,
wenn du kriechst, auch wenn du anders denkst,
nie wird sich für dich etwas ändern,
wenn du nicht dafür kämpfst.

Es ist leicht hinterher zu sagen:
"Ich habe schon immer anders gedacht!",
doch du wirst wieder schweigen, wenn man dich fragt:
Warum hast du es dann nicht gesagt?

 

 

Gift

Ihre letzte Chance, sie hat alles schon probiert,
sie gibt ihm Liebestropfen, die Anzahl mit vier multipliziert.

Doch sie wirken nicht, Betrug wird es wohl gewesen sein,
ihre letzte Chance und sie ist immer noch allein.

Liebestropfen.
Liebestropfen, sie wirken nicht.
Liebestropfen
Liebestropfen, immer noch allein.

 

 

Sie werden nie verstehn

Ein, zwei Kinder in der Untergrundbahn.
Eins fällt vor die U-Bahn.
Eins ist tot.

Gefährliches Spiel an der Bahnsteigkante,
da ist es auch schon geschehn,
kein Vater da, keine Mutter schreit,
niemand hat was gesehn.

Nur das knirschen und knacken
und das quietschen vom Zug,
der plötzlich innehält,
Stationen weiter schreien Passanten
mit Blick auf die Uhr (als bekämen sie dafür Geld)

Züge müssen schneller fahrn!

 

 

Coming down

We´re coming down for christmas day
We´re coming down for christmas day
we´re comming, we´re comming
We´re coming down for christmas
We´re coming down for christmas day

Christmas day

Just to say:
Happy Birthday!

 

 

Dillettannten

Die Welt ist voller Dillettannten,
die können es nicht und tun es doch,
Hauptsache es macht Spass,
was willst du da noch?

Die Welt ist voller Dillettannten
die Traditionen entweihn
und Fehler an Fehler an Fehler reihn,
und gehen tut es doch,
was willst du da noch?

 

 

Duden

Wir jagen Momente, oder den Augenblick,
sie halten uns gefangen und kehren nie zurück,
wir suchen die Liebe, oder zumindest Geborgenheit,
doch alles was wir finden sind Zweifel und Einsamkeit

Wer gab uns die Zeit?

Wir sterben jeden Tag, Stück für Stück,
wir sterben vor Hunger, Hunger nach Glück,

Wer gab uns die Zeit,
Zufriedenheit,
wer gab uns den Haß,
wer gab uns die Zeit?

 

 

D.k.d.L.n.s.

Die Nachricht kam noch in der Nacht,
sie war nicht nur dein Schicksal,
du stehst allein..

Das kann das Leben nicht sein.

Neue Träume, neue Illusionen,
werden in dir geboren,
sie bleiben nicht stehen,
gehen einfach weiter
und schon bist du verloren...

Das kann das Leben nicht sein.

 

 

Kriegs-4-Pack

1. DIE JAHRE VERGEHN und die Farben auf der
Landkarte ändern sich,
die Jahre vergehn
und die Grenzen werden weiter verschoben,
und wieder versucht irgendjemand
alles auf den Kopf zu stellen.

Macht-besessen und geisteskrank,
ein jeder braver Bürger hat ein Maschinengewehr
im Kleiderschrank.

Die Jahre vergehn
und jede Provokation wird mit Gewalt beantwortet,
die Jahre vergehn
und man spricht von großen Helden-Taten,
neue Generationen, alte Fehler,
aus dem kleinen Cowboy wird ein grosser Soldat.

Pflichtbewusst, fahnentreu,
stark und schlank,
ein jeder braver Bürger
hat ein Maschinengewehr im Kleiderschrank.

2. BOMBEN MIT ROTEN NASEN, lach und stirb!
Ein Monstergag, ein echter Knaller, lach dich tot!
Lach doch noch mal!

Der Countdown läuft: 10-9-8-7-6-5-4-3-2-Eins.
Bomben mit roten Nasen, lach und stirb..stirb!

4. NIEMAND: Auf der Strasse liegt ein Kind,
kannst du es nicht sehn,
es hat keine Augen mehr,
willst du es nicht sehn.

Es sucht seine Eltern,
doch die sind schon längst tot,
es läuft wie wild umher.

Zwischen verstümmelten Leichen,
der Vater ist kopflos in die Mutter verliebt

Da kommt ein Soldat und schiesst ihm ins Bein,
es fällt in den Dreck hinein
Zwischen verstümmelten Leichen
liegt das Kind im eigenen Blut - es weint!

 

 

Ostsee I

Wer mag schon die Ostsee,
Salzwasser schmeckt nicht

1000 Touristen die mich anstarren,
1000 Mädchen, doch sie sind nie allein
sie bräunen sich und das stundenlang,
ihr kackbraunen Schweine
ihr ekelt mich an.

Wer mag schon die Ostsee,
Salzwasser schmeckt nicht

Es macht keinen Spaß, ich fühl mich nicht frei,
doch das ist mir jetzt sowieso einerlei
ich hab ihn erschlagen und ich wollt es nicht,
ich muß mich melden, das ist meine Pflicht.

Ich hasse die Ostsee, Salzwasser schmeckt nicht!

 

 

Englisches Fernsehen

Der Fernseher läuft den ganzen Tag,
beim zweiten Mal werden Nachrichten schon mitgegröhlt,
man kennt sie schon, sie kommen den ganzen Tag

Magst du Trickfilme, magst du Actionkrimis, magst du Sport?
Der nicht enden wollende Bild/ton Strang
bildet den gesunden Hintergrund
für ein glückliches Familienleben.

Der Nachtfilm ist zu Ende,
mit dem Schnee geht man ins Bett,
man schläft und träumt,
mit dem Schnee steht man wieder auf

Magst du Schulfernsehn, Kinderstunde, Regionalprogramme?
Immer wieder bewegliche Bilder,
die bleiben niemals stehn,
ich entscheide mich erneut fürs Heimkino,
dann brauch ich nachher nicht nach Hause gehn,
denn da gibt es Trickfilme, Actionkrimis und Sport,
Schulfernsehn, Kinderstunde und Regionalprogramme
und alles was ich sonst noch so vergessen hab,
im Fernsehn.

 

 

L.N.A.

.nnak nehehcseg se ow ,thcaN eid tsi seiD
na se kcap dnu ,nehcaS enied kcaP
nnaM retot nie !ßuhcS niE
nnak nehehcseg se ow ,thcaN eid tsi tueH

zrehcS niek raw se ,NIEN
zrehcS niek raw se ,NIEN
ud tßiew negrom ,ud tshcal etueH
zreH mi rim tnnerb se dnU
nregniF ned fua rim tnnerb sE

nnak nehehcseg se ow ,thcaN eid tsi seiD
na se kcap dnu ,nehcaS enied kcaP
gnal uz nohcs hcua se raw thcielleiV
tetraweg guneg egnal nebah riW

nnak nehehcseg se ow ,thcaN eid tsi tueH
na se kcap dnu ,nehcaS enied kcaP
nnak nehehcseg se ow ,thcaN eid tsi tueH
NNAWDNEGRI nov tedereg guneg gnaL

 

 

Noch lachen sie

Am Samstag gehe ich wieder in die Stadt,
denn ich will sehen was Quelle hat,

Da stehn sie vor Mc Donalds
und warten dass irgendjemand kommt,
der nicht so dumm ist, nicht so stumpf
und der anders aussieht als sie.

Noch lachen sie!

 

 

Häuser

Schau nicht in die Häuser
denn sie lachen Dich aus
Sie sind so alt
Sie haben viele Narben
Sie haben Dich gesehn
und Du warst noch ein Kind...

Jedes kennt einen Witz
eine Geschichte
und sie sind Millionen
Sie wissen mehr als (D)ein Computer...

So viele Jahre zeichneten sie
doch sie beschweren sich nicht
Eines Tages werden sie ineinanderfallen
und niemand wird weinen...

Mein Haus ist schwarz und es steht allein
Es hat keine Fenster und es kommt niemand rein

 

 

4 Fenster

Eine alte Frau steht hinter einem Fenster,
in irgend einem Haus, sie öffnet das Fenster
und...schaut raus

Es ist kalt draußen und sie schließt das Fenster wieder,
sie wartet noch einen Augenblick hinterm Fenster
dann zieht sie die Gardine zu und verschwindet,
aus dem Fenster, dem Fenster

Keine Hoffnung, keine Träume,
keine Illusionen und keine Freunde,
nur 4 Fenster!

 

 

Gasalarm

Unser aller Leben ist in Gefahr,
meine Haut die brennt,
jeder spricht von der Bedrohung,
die keiner richtig kennt.

Meine Augen brennen auch
und mein Hals quillt auf
und ich kotze das Blut,
das in meinen Adern steht.

Gasalarm in der Innenstadt,
die Leute verrecken hinter Stacheldraht,
Politiker erklären, Politiker erzählen
das Märchen von der Sicherheit.

Ich baue einen Bunker mit Riselanlage,
einem Schützengraben mit Selbstschußanlage,
ich baue kugelsichere Scheiben ein,
nein nein, du kommst nicht mit rein.
10 Frauen dürfen mit, wenn die Welt untergeht,
die menschliche Rasse darf nicht aussterben,
ein Blick nach draußen, nein, kein Leben,
nicht gerade viel, was wir unseren Kindern geben.

 

 

Don´t legalize it John

Auf unserem Schulklo ist er der King,
er dealt die Päckchen mit dem großen Gewinn,
und viele brauchen ihn so sehr,
und von seinen Päckchen brauchen sie immer mehr.

Und sie brauchen immer mehr davon,
von Don't legalize it John.

Er ist smart, cool und nicht dumm,
und er bringt noch unsere ganze Schule um,
er wird nicht gehn, du wirst schon sehn,
denn Kunden, die hat er genug.

 

 

 

 

 

Grüner Apfel

1. Prestissimo
2. Kamaki
3. Guru Mosh
4. D 32
5. Heilbutt
6. Zu kurz
7. All das
8. Verloren
9. Grüner Apfel
10. Pffft
11. Dünger
12. Fliegen

 

Prestissimo

Wenn Traurigkeit vergangen ist
und alles Dunkle aufgehellt
wenn Feinde längst gestorben sind
und jeder Versuch gelingt

In allem nur noch Gutes ist
daß sich vermehrt und fruchtbar ist
wenn all dies kaum zu ertragen ist
dann ist es wohl geschehen

Wenn jede Sucht belanglos wird
und die Liebe kaum noch schmerzt
wenn Nazis längst gestorben sind
und all ihre kranken Ideen

Die richtigen Menschen dich verstehen
Besitz und Neid zu Staub vergeht
Ruinen Gerüst für neues sind
dann ist es wohl geschehen

 

 

Kamaki

Manchmal hält meine Gedanken gefangen
und mein Körper - ausgedehnt
nach und nach findet er sich wieder
schrumpft zusammen - irgendwo
und mein Kopf fängt fängt wieder an zu suchen - überall

Wieder gefangen zu sein
Vielleicht hält meinen Körper gefangen
und meine Gedanken - ausgedehnt
nach und nach finden sie sich wieder
werden kleiner - irgendwo
doch dann sind sie wieder verschwunden

Oh, es könnte anders sein
jeder Gedanke führt zum Anfang zurück
aber warum sollte es anders sein - warum denn?

Diese Welt gehört nicht uns - Moleküle willenlos
nur ein kleiner Teil, und der stirbt langsam jeden Tag
ein Stück Tod und wir mittendrin

Immer kommt er wieder - dieser Wunsch nach Harmonie
doch bricht zusammen, wie alles das man denkt, das man fühlt
ich such einen anderen Weg
Aber es gibt gar keinen Weg
denn es gibt keinen Weg, der zum Ziel führt
ja es gibt gar kein Ziel, zu dem ein Weg führt
der erreichbar wäre

Dieses Lied ist voller Hoffnung
Dieses Lied ist voller Schmerz
Jeden Tag ein neuer Kampf
den man irgendwann gewinnt
Versunken in diesen Gedanken
Gelähmt und doch befreit
Ertrunken in diesen Gedanken
Und kein Ende mehr

 

 

Guru Mosh

Höhle
Schacht
Untergrund
Gewölbe

Hallende Geräusche und künstliches Licht
begrenzte Bewegung und eingeschränkte Sicht
eine andere Art Leben, ein anderes Gefühl
ein modernder Geruch, und man ist es selbst

Das geschnürte Bündel
3 Dinge waren frei
nur das Allernotwendigste
Gott war nicht dabei

Höhle
Schacht
Untergrund
Gewölbe
Keller
Gruft
Unterführung
Grab

Ich weiß was ich weiß, bis ichs wieder vergesse
ich tat, was ich tat, doch ich hab es nicht gewollt
zu spät - zu dumm - zu unüberlegt
sicher ist, es geht nicht mehr zurück

Verbrauchte Vorräte
3 Dinge waren frei
Nur das Allernotwendigste
Du warst mit dabei

Höhle
Schacht
Unterführung
Gewölbe
Keller
Gruft
Erde
Grab

 

 

D32

Erblassen wird deine fantastische Welt
verwelken und sterben deine Träume
und wie vergilbte Blätter vom Baum fallen

Verstummen die Worte deiner Freunde
steckenbleiben und bewegungslos
dein Leben im Kreis eines Kreise aus Stumpfsinn und Kleinmut
Ha!

Ersticken dein Geist im Gedanken an eine Lösung
verirren im Chaos menschlicher Vernunft
der Verstand bleibt irgendwo liegen - unbemerkt

Erblassen wird deine fantastische Welt
verwelken und sterben
Deine Träume deine Träume, deine Träume

 

 

Heilbutt

EIN SCHREI aus der Tiefe der befreit
Ohne Grenzen der nicht verzeiht
er peinigt den Körper und reinigt das Blut
er entsteht aus der Mitte vom ... Tagebuch

EIN SCHREI aus dem Zentrum aus Wut
eine Tortur für den Hals und es spritzt das Blut
Kompromisslos und grell und unerträglich laut
er zerrt an den Nerven und geht unter die Haut

SCHREI NOCHMAL! bis man hört und versteht
dies ist ein Schrei damit es nicht mehr weitergeht
Schluß mit der Qual dem Warten - dem Schmerz
dies - ist - ein - Schrei mitten aus dem HERZ

EIN SCHREI aus Lust
aus Spass
für jeden Irrtum und alles, was man vergass

NOCHMAL und NOCHMAL und nochmal von vorn
dieser Schrei ist die Summe aus

 

Zu kurz

Diese Akkordfolge ist noch frei
doch lege ich mein Herz hinein
wird es langsam übertönt und es wird nicht mehr das selbe sein

Dieses Lied ist wieder viel zu kurz
zu kurz für all das wahre Leben
und so gleicht es einem dieser Photos
von einem Moment leider vergeben - versäumt
verpasst - versäumt

Lass die Musik endlich verstummen
die Höhen und den Bass
lass uns das wahre Leben wieder hören
und die Momente, die man vergab - vergaß
vergaß zu leben
vergaß

 

 

All das

Warum all das Zweifeln - all das tut weh
noch ein Gedanke führt zu nichts
wohin gehen wir - wir werden es sehen
nirgendwohin - wir werden es sehen

Ich sehe all die Menschen - ohne Ziel
wo steh ich? - hab ich ein Ziel?
bestimmt nicht was sie wollen - es gibt kein Ziel
aber was soll ich tun?

All die Menschen tun so weh - doch sie wissen es nie
all die Menschen, was sie zeigen - das tut so weh


Kein Verständnis ... keine Hoffnung
Kein Verständnis ... ich versteh nicht
Kein Verständnis ... es ist sinnlos
Ich versteh nicht ... es ist so umsonst

Aber was ist, wenn wir so tun als gäbe es sie nicht
als wären wir allein
Vergessen wir sie, wir machens allein
wir brauchen sie nicht, wir machens allein
was solln all die Menschen in diesem Lied
man ist doch immer allein

Kein Verständnis ... es ist umsonst
Ich denk nur an Dich und ich bin nicht allein
dieses Lied ist nur für dich und ich bin nicht allein
Dieses Lied ist für dich und mich für unsere Hoffnung
ohne sie alles andere egal

Alles andere egal ... alles so egal
nur du und ich ... alles andre egal
wohin wir gehen ... es ist ganz egal
Hauptsache du bist hier ... hier bei mir
in meinen Augen
Ich bin nicht allein

 

 

Verloren

Manchmal verstehen wir uns ohne Zeichen
manchmal ohne Sprache
doch dann ist es wieder da
jedes Wort scheint ohne Sinn

Punkt
Komma

All die Zeichen eingeprägt
festgesetzt von Fremden
gelernt von kleinauf
benutzt ohne Bewußtsein - ohne Wahl

Wahl
Komma

Einst hatte ich viele Fragen
doch die Fragezeichen sind fort
wo ist die Vorstellung mit der ich die Zeit
überlebte in Gefangenheit
überlebte in Ungewißheit
überlebte in Einklang
ohne allein zu sein

Wo sind die Zeichen hin die mich so lange begleiteten
das Streben nach dem was man sich kaum vorstellen kann
von kleinauf gelernt

Wo sind die Zeichen hin die mir Bedeutung gaben
hab sie wohl verloren oder einfach abgegeben
an jemanden der mehr damit anfangen kann

Ein Junge sagte mir
er hasse Fragen ohne Bedeutung
doch ich schaute ihn nur traurig an
sagte das ich sie verloren hab
das ich eingeschlossen bin
meine Fragen haben keine Fragezeichen mehr

Kleinauf ist tot
Wo hin ... wo her ... wa rum
keine Zeichen mehr

,

 

Grüner Apfel

Nummeriere Deine Feinde
steck sie in (zu kleine) Schubladen
mit häßlichen Krawatten und stinkenden Socken
zwischen Zahnersatz, der nicht passt,
und Rahmen ohne Bilder

Leugne ihre Existenz
ihre Partner und Haustiere
ihre Zeichen in der Geschichte
aufdringlich dampfende Namen
voller PATHOS, SCHLEIM und SELBSTÜBERSCHÄTZUNG

Nummeriere deine Feinde
verrate ihre Geheimnisse
all ihre Sehnsüchte und Schweinereien
verbrenne das Geld, das sie lieben und ruiniere ihre Wagen
Leugne ihre Existenz
guten Seiten und hellen Momente
Das Fünkchen Anstand, das hoffen lässt
aber zu wenig ist und nur aufhält und sicher jetzt

Nummeriere Deine Feinde
koch und zerleg sie
mach Gummibärchen aus ihren Gebeinen
sie sollen wenigstens gut schmecken

 

 

Pffft

Die Musik sagt, dieses Lied handelt von Dir
sie sagt mehr als ich es will - oder kann
sie weiß alles und will alles sagen von dem,
wie es jetzt ist und wie es begann
doch ich schweige ...

So viele Töne zwischen den Zeilen
soviel, das es zu erzählen gibt
alles wird erzählt und doch nichts verraten
es malen Farben in den Klängen fremder Sprachen
die niemand so recht versteht
und doch will jeder wissen, wie es weitergeht
doch ich schweige ...

Dieses Lied ist so gemein
JAJAJA so gemein
es verspricht alles und löste nichts ein
auch die 3. Strophe erzählt nicht viel
Verschweigen ist unser Ziel
ist Liebe nur ein dummes Spiel? ....sag!

 

 

Dünger

Ich fühl mich schwach
fern von allen Leidenschaften
zurückgeworfen auf "Hülle" und Gleichgültigkeit

Nichts was der Geist mehr will
und der Körper begehrt
und alle Anstrengung ist nicht der Mühe wert

Ich faule an beiden Enden
muss es zu Ende bringen
werde zu Staube zerfallen
und den Boden düngen

Und bin ich dann eine Rose
so schenk mich dann deiner Liebsten
und bin ich ein Grab gesell dich zu mir

 

 

Fliegen

Ein Stein fällt auf Rosen
eine Welt explodiert
doch viel zu leise
Schsch

Brücken verbinden
doch sie stürzen ein
unerwartet
jeden Tag

Gebäude beschützen
doch auch sie zerfallen
Hinter ihrer Fassade
Irgendwann

Das Gefühl durchstößt mein Herz
Es ist so, als ob alles wiederkehrt
Nur diese Richtung bleibt noch übrig
Der Weg zurück und kein Gedanke mehr

Will nicht mehr an gestern denken
Gestern ist doch so alt
Laß mich gehen ohne Schaden
Der Weg zurück kein Gedanke mehr

Eine Welt entsteht und vergeht
Wiedereinmal unbemerkt
Ein Stein fällt auf Rosen
Verbindet Welten und frißt sie auf
doch viel zu langsam

 

 

 

 

 

Schweinegott

1. Berge
2. Kleid
3. Die Wege der
4. Hörensagen
5. Sofakissen
6. HC/HC
7. Hausapotheke
8. Schweinegott
9. Gast
10. Ein Freund
11. Die längsten Minuten
12. Keeney

 

 

Berge

Es werden Lügen erklommen - und genau jetzt
Es werden Lügen erklommen
Bis ihr Gewicht uns zum Boden zurückstürzt
Zerquetscht daliegen ohne zu atmen
und doch atmen müssen

Um Gottes Willen nicht denken...
und doch denken...und doch denken

Oben angelangt sah alles so schön aus
Leben hatte Sinn
Das Sein Wert
Doch wir sind wieder...abgestürzt

Es mußte so kommen und wir wußten es,
bevor wir aufbrachen
Und der Rest erklärt sich eh von selbst...eh von selbst
Laßt uns losgehen, bevor wir denken, wir könnten es nicht
...obwohl es.....besser wäre

Das Spiel beginnt erneut
Stein auf Stein gesetzt zur undurchdringlichen Mauer
Daß man sich selbst nicht mehr erkennt
Es werden Lügen erklommen, bis ein Sturm sie bloßlegt
Es werden Lügen erklommen, bis ein Sturm sie bloßlegt
Der uns blind macht
Der uns blind macht
Auf das wir wieder...fliehen können
Auf neue Lügen.

 

 

Kleid

Früh am abend
Steht dir gut
Ein Beginn
Geht nun weiter
Hab mich gefreut
Freu mich noch
Sei für immer
Was auch geschieht

Kaum eine Bewegung
Still ist gut
Mittendrin
Und kein Ende
Diesmal gehts weiter
Weiter vorwärts

Nur eine Bitte:
Denk an mich

Schließe die Augen
Schau nicht fort
Denn alles draußen
Ist nicht mehr
Und zählt nichts mehr
Wenn du nicht willst (so wie ich)
Denk an mich.

 

 

Die Wege der

Die Stadt ist heute traurig
Alles schläft, doch niemand träumt
Die Wege der Erinnerung
Doch ich vergesse - bevor ich weiß

Kaum ein Gedanke scheint es noch wert - gedacht zu werden
Und der Kopf scheint zu schwer - um Einhalt zu gebieten
Einhalt zu gebieten - der Sinnlosigkeit
Die alles verzehrt

Wie ein Bild, das man sich macht ...um zu verstehn...
Doch ich vergesse - bevor ich weiß
Oder bin ich nur traurig

Der, der schläft und niemals träumt
Der sich nicht mehr erinnern kann
Der vergißt - bevor er weiß

Kaum ein Gefühl berührt die Seele
Niemand da der´s aufhalten könnte
Das Wesen der Leere, die alles verzehrt
Wie eine Frage, die man sich stellt
Deren Antwort man längst weiß
Längst weiß...ja, ich weiß...haha

Die Worte kommen traurig aus meinem Mund
Aus einem Mund, der verzweifelt sucht
Und ich taste mich heran, komme immer näher
Doch ich vergesse - bevor ich weiß.

 

 

Hörensagen

Ist nicht gut - zu kompliziert
Schwimmt nicht oben - geht nur unter
Such den Sinn - Sinn ist fort
Böse Worte - armes Mensch

Such die Liebe - da, doch weg
In einer Ahnung - lebt sie fort

Ist nicht leicht - nur kompliziert
Ohne Ahnung - schnell verloren
Such den Halt! - rutsch nicht ab!
Wenn wir fallen - (sind) beide tot
TOT das Wort - sags nicht mehr
Habs versteckt - gebs nicht mehr her

Ist nicht schön - aber kompliziert
Stets beschäftigt - RAST/LOS
Such woanders! - wo auch immer
Immer wach - macht es müde
Such die Liebe - hörte von ihr
Hab erkannt: sie ist wie du.

 

 

Sofakissen

Gesetzt wird heute auf Eigenes
Weil wir selber besser lügen
Die Helden tragen rot, weiß, grün
Und Gefahr wird zum Vergnügen

Kurz bevor du untergegangen bist
Hast Du noch etwas gesagt
Es wird noch mal (nach-)synchronisiert
Denn danach war nicht gefragt

Wie fühlen sie sich im Angesicht des Todes?

Wir bekommen, was wir sollen
Dumme, kleine Dramen
15 (Mini-) Sekunden Ruhm
Einen Abspann ohne Namen

Im Fernsehen ist alles ausdiskutiert
Was es an Themen gibt
Ein Gefühl der Leere, das sich nicht mehr füllt
Weil Nahrung rar geworden ist
Das Blitzlicht der Meldungen hat dich erschlagen
Doch Trauer gibt es nicht
Weil Gefühle zwar ausgeschlachtet
Aber durch Werbung unterbrochen sind

Und da ist alles sauber
Oder wird sauber
Oder sogar rein
Und da ist alles kurz
Viel zu kurz
Niemals wahr, immer Schein

In der Nacht tanzen die Schlafenden
Zum Rhythmus auf Kanal IV
Für Stunden schweigt nun die Jugend
Weil es nichts zu sagen gibt
Die Wahl ihrer Drogen liest man nach
Auf einer Tafel im Teletext
Und wenn man am Morgen erwacht
Ist der Trend schon vorbei
Weil alles Wiederholung ist

Wie fühlen sie sich im Angesicht ihres Todes?

Das Leben ist eine Zeile Slogan auf einem Shirt
Passwort zu einer Welt
Zu der keiner mehr gehört
Ein Abspann ohne Namen.

 

 

HC/HC

Disse dies und disse das
Komm nun her - ich sag dir was
Du bist so schön und radikal
Halt dich raus - verlaß den Saal

HC/HC hasse was
Disse dies und disse das
Am Ende bist Du überlebt
Weil HC dann nach Hause geht

Alles viel zu oft gehört
Totgeredet und aufgeführt
Die Überzeugten nochmals überzeugt
Weil UNITY so sehr erfreut.

 

 

Hausapotheke

Wenn der Kopf schmerzt
Und die Lunge schwillt
Die Zähne surren und Augen brennen
Dann mein Freund...lebst Du noch

Selbst mit einem Lachen im Halse
Und zu vollem Bauch
Kraftlosen Armen und lahmen Beinen
Lebst Du noch...mein Freund

Denn Wunden sind geduldig
Und Blut erneuert sich
Und es gibt kaum eine Krankheit
Gegen die es kein Mittel gibt (so auch die deine...mein Freund)

Liebe oder Placebo
Aspirin oder Arsen
Jedem das Seine und das Beste unseren Freunden
Die leben und lachen mit uns
Denn Wunden sind geduldig
Und Haare wachsen nach
Und es gibt kaum eine Sünde
Die uns Gott nicht schon(mal) vergab
(so auch die deine...mein Freund).

 

 

Schweinegott

Eigentlich ist es Zeit zu schlafen, so oder so
Jede Wunde hat noch was zu sagen
Und das Herz ist eingeklemmt
Die Temperatur eher ungemütlich
Insgesamt ein Zustand, den man kennt

Verflucht zwar - doch scheinbar - unabänderbar

Ich hab mich schon längst aufgegeben
Und will schon lang nicht mehr
Die Temperatur ist beängstigend
Alles andere - verdammt lang her

Ersehnt zwar - doch scheinbar - unerreichbar

Eigentlich ist es Zeit zu schlafen, so oder so
Ich werd dich nicht wecken
Sterbe Dir heimlich weg
Der einzige Weg dir zu entkommen
Reden hat keinen Zweck

GÖTTER MÜSSEN SCHWEINE SEIN.

 

 

Gast

Dies ist der Platz, an dem das Leben unmöglich scheint
Das Sterben wird leichter
Sich langsam gehen lassen in den Tod
Sekunden der Qual - der Unmündigkeit - der Bewegungslosigkeit
Und kein Ende ist abzusehen

Was macht schon ein Tag - was ist ein Tag

Und wieder zu erwachen in denselben Tag
Und wieder zu erwachen ins selbe Leben
Das sich so entsetzlich verändert hat
Tröstende Worte wie Salz in offene Wunden
Zu oft schon enttäuscht von Wänden aus Desinteresse,
Teilnahmslosigkeit und geheuchelter Teilnahme

Dies ist der Platz an dem das Leben geht
Das Sterben ein Wunsch, der Tod ein willkommener Gast
Herein!

 

 

Ein Freund

Nur 3 Positionen, die der Raum zur Bewegung bietet
Das Röcheln der Angst lauert hinter jedem Augenblick
Der Blick offenbart immer dasselbe

Nur 3 Kreuze, die sich selbst anstarren
Und der Haß, der sich nach innen kehrt
Nur 3 Wände, die einen zu erdrücken scheinen
Immer schneller gegen den Körper

Das Gefühl offenbart immer dasselbe
Nur 3 Töne, die sich selbst zerfleischen
Und Haß, der fast verwachsen ist
Nur 3 Angriffe, die die Würde verspotten
Die Grausamkeit des Augenblicks für immer im Kopf
Durchsichtige Lügen und Beschwichtigung
3 mal noch und es reicht aus

Und Haß, mein Freund, ist Tod...und oh
Und Haß, mein Freund, ist Tod!

 

 

Die längsten Minuten

Ich schloß die Augen, um zu entkommen
Der Angst, dem Geruch, der Beziehungslosigkeit
Doch ich hör ihre Worte - vergiftet vergiftet
Ich schrie für die Stille - bevor ich fiel

Ich erwachte in diesem Traum - nur ein Schrei
Verstummte, erschrak und begann zu weinen
Preßte die Augen aufeinander, bis Blut aus ihnen floß
Doch der Blick blieb unverändert - bevor ich fiel
Fiel tief in die Nacht hinein - spürte die Kälte auf ihrer Haut
fiel tiefer - tiefer Augen geschlossen, Geräusche so grausam,
die Nacht war vergessen wie der Tag zuvor

Und ein Tag wird kommen - vergeudet vergeudet
So viel Drang eingesperrt - bevor ich fiel
Und ich schlief mit geöffneten Augen
Traum war wahr, Realität Traum
Und sie tanzten in Reihen mit leeren Gesichtern
Auf beiden Seiten in die Nacht hinein - bevor ich fiel

 

 

Keeney

Es ist wieder einmal geschehen
All die Hoffnung restlos zerstört
Kein Weg mehr zu gehen
All die Fehler niemals gesehen

Viel zu spät, es jetzt noch zu bereuen
All die Schmerzen - nichtig - vorbei
Vorbei, alles was man nicht wahrgenommen
Und alles, was man nie gespürt

Das Aufwachen viel zu spät
Nur noch ein Traum - ein Wunsch
Als ein Baum langsam zu Boden stürzt
Und ein Meer in sich selber erstickt

Und wenn ich gehe
Bleibt ein Teil von mir bei dir
Geht ein Teil von dir mit mir.

 

 

 

 

 

Alle Ziele

1. Fix-Punkt
2. Alle Richtungen
3. HC/DC
4. Nebenrollenspiel
5. Nein!
6. Sonderwelt
7. Lied am Ende einer Seite
8. Waldmenschen
9. Tanss
10. Anam Rose
11. Das Band
12. Noch 3

 

Fix-Punkt

Ich such' dich in der Menge
als Fix-Punkt, als Halt
als Barometer der Stimmung
das zeigt was geschieht

Manchmal bin ich verloren
fast hilflos ohne Halt
mittendrin, doch fern von allem
lebendig und blind

Ein Lächeln zur rechten Zeit
kann alles...alles sein
ich schließe die Augen für Sekundennur
und spreche zu dir

Dies sind die Momente
in denen wir sprechen (und.. doch nicht)
und schaust du mich an
werd' ich verstehen.

 

 

Alle Richtungen

Als ich es wußte, war erst nichts mehr klar
nichts war mehr deutlich, nichts mehr sicher, nichts mehr wahr
letztendlich nur eine Frage, wo man gerade steht
von wo aus sich erklärt, wohin die Welt sich dreht

Als ich dich erkannte, war erst mal nichts mehr klar
weil ich zum ersten Mal (auch) all die anderen Gesichter sah
so unbeschreiblich, unerbittlich, voller Widerspruch
Geheimnis ist Lüge und Fassade Betrug

Nur nicht vertrauen, nichts ist sicher, niemand ist wahr
die Wirklichkait erklärt sich aus dem was geschah
und von einem Tag zum anderen kann wieder alles anders sein
und siegt für Sekunden das Grauen über den perfekten Schein

Ich bin wieder bereit, noch einmal neu zu denken
neue Bilder zu entwerfen und in andere Richtungen zu lenken
nichts ist wirklich wichtig, zwingend, alles relativ
ganz persönlich, zu oft eitel und immer subjektiv

 

 

HC/DC

WUT, 3 Buchstaben
dauert maximal 2 Stunden
und manchmal mehr

HASS, 4 Buchstaben
nach der Rechtschreibreform
jetzt erst recht

ZORN, neue Variante
im alten Spiel
bei unklarem Ziel

ÄRGER, darf man äußern
wird leichter akzeptiert
tut nicht ganz so weh (oder doch)

Wann immer es auch kommt
egal wie man es auch schreibt
zur letzten Explosion
fehlt manchmal nur ´ne Kleinigkeit

 

 

Nebenrollenspiel

Ort und Zeit Bestimmung
dann eine Aussage zur Person
und wir sind mitten in der Geschichte
doch der Spannung droht Verlust

Jetzt einen kleinen Einschub fürs Herz
etwas, das berührt
Etwas, das man wieder zerstören kann
damit die Spannung wieder stimmt

Werden Dich bald verlieren
für eine Hauptrolle hats nicht gereicht
das nächste Mal vielleicht
bitte hinten wieder anstellen

Den letzten beissen die Hunde
Tiere sind immer gut
Wir geben ihnen Namen
und lieben uns selbst
selbst!

 

 

Nein!

Die gequälten Seelen leiden hier
während wir lachen und sprechen die ganze Zeit
wir haben den Boden längst verloren und da wir zu leicht sind
leben wir die Krankheit, die uns erstickt

Immer weiter, werden wir gehen
Immer weiter, Generation nach Generation
lügen, uns selbst betrügen, andere büßen lassen, für die eigene Qual

Nur eine Straße, die in die falsche Richtung zeigt
nur diese eine Bahn, nur für dich bereit?
und du wirst sie gehen, so die Ignorranz es will
kein Entkommen vor dir selbst

Ein letzter Aufschrei noch bevor..
bevor alles in Egoismus ertrinkt
ein Aufbäumen gegen Dinge, die so sind
unumkehrbar - verkehrt.

 

 

Sonderwelt

In dieser Sonderwelt, zurückgeworfen auf dich selbst
in der niemand versteht, daß du am liebsten überall und doch woanders wärst
bist du ein Fremder
der nicht paßt
der sich nur ruhig verhält
damit er nicht zu sehr und unangenehm
wenn überhaupt auffällt

Eine lebende Frage, die sich stellt
nur nicht laut gestellt wird
bald eine Erinnerung
die sich nur schwer beschreiben läßt
vor allem wenn man selbst
nicht recht versteht
nur mitgelaufen ist
dabei bewegungslos, in Stillstand
zeitlos und still.

 

 

Lied am Ende einer Seite

Laß uns wach sein, wenn alle anderen schlafen -
schlafen, wenn niemand sonst dies tut.
Laß uns reden, wenn alle anderen schweigen -
schweigen, wenn es nichts zu sagen gibt.

Laß uns frei sein, wenn alle gefangen sind -
träumen, wenn es keine Freiheit gibt.
Laß uns bereit sein, wenn alle anderen schlafen -
aufstehen, wenn niemend sonst es tut.

Laß uns handeln, wenn alle anderen nur reden -
Zeit verschwenden, wenn es sich lohnt.
Weiter machen, wenn alle resignieren -
Ruhe finden, wenn der Rest noch lamentiert.

 

 

Waldmenschen

Drinnen im Zimmer, sitzen sie schweigend
und erfinden das Leben erneut
den Hügel hinunter, den Weg entlang,
du kannst sehen sie lachen...immerzu

Kein böses Wort, kein falscher Gedanke,
erreicht den Frieden ihrer Herzen
all die Alpträume, die wir besingen
haben sie längst überwunden

Manche tanzen, manche sitzen still
und träumen das Leben erneut
Geh' leise hinaus, achte auf jeden Schritt
ich hoffe sie werden nie...erwachen

Da zersplittert ein Tag
wie die vielen Tage zuvor
und es bricht herein die Nacht
sie zerrt an mir, zerrt an mir
ein Traum eiskalt
der die Sonne niemals sieht
und zuviele Worte
die ihre Grenzen nicht sehen

Das Grauen tief in Gedanken
fällt er auf seine Hoffnung zurück

Zeit wird kommen - sei bereit!

Er sitzt schweigend in seinem Bett
und die Leere erstickt
drückt auf seine Lungen
und zerreißt sein gequältes Herz
keine Erlösung mehr erwarten
und zu allem Gleich
taumelt er in seine graue Welt

Das Grauen tief in Gedanken
fällt er weiter aufs Ende und sagt:

Zeit muß enden - nie mehr erwachen
Zeit muß enden - alles muß enden.

 

 

Tanss

Muskeln zucken
auf klare Befehle
manchmal zum Rhythmus
oder zwischendrin

Die Figur steht dir
komm wiederhol' sie
jetzt nur nicht denken
das lenkt nur ab

Bewegung ist alles - Gedanken sind nichts
Takt - Gegentakt
Körper sind alles - Gedanken sind nichts
Takt - Gegentakt

Dehn die Nacht in den Tag in die Nacht in den Tag

Der Körper hört
der Rhythmus führt
dreh' dich, treib dich
wirf dich fort

Zeit ist nichts
Werte sind nichts
Beziehung ist nichts
Menschen sind nichts
Worte sind nichts
sie zählen nicht
Tanz ist alles
Tanz ist alles
Tanss

 

 

Anam Rose

Eine neue Seite des Lebens, wird offenbart
fern von Hoffnung, frei von Gier, eine andere Welt
Keine Kreise zerstören die Harmonie, die so ersehnt
und fallen wir, schlägt sie um

Ein neuer Kreis , ist auf dem Weg

 

 

Das Band

Ich glaube nicht, daß es wichtig ist
daß der Ton hält, was er verspricht
er darf sein wie er kommt
und gehen wie er will
schräg, klar, falsch, hell
laut oder still

Ich glaube nicht, daß es wichtig ist
daß der Ton hält, was er verspricht
und ober zurückkommt überlassen wir ihm
schalten das Band ab und lassen ihn ziehn.

 

 

Noch 3

Ich muß sagen: es tut so weh
ich muß sagen: es geht vorbei

3 Tage noch wirst du existieren, in meinen Tränen
dann werd' ich nicht mehr weinen
und dich hat es nie gegeben.